Die Lüneburger Heide ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Eine besondere Magie strahlt die Landschaft aus, wenn sie im August und September mit einem lila Teppich aus Millionen Blüten bedeckt ist. Das beliebte Reiseziel lässt sich ausnehmend gut mit dem Wohnmobil entdecken. Autor Björn Nehrhoff von Holderberg hat die schönsten Orte und Stellplätze gefunden und dabei gleich gelernt, wie man sich vor hungrigen Mücken und neugierigen Schafen schützt.
Wenn im August und September die Heide blüht, versprüht der lilafarbene Teppich, der die Landschaft im Norden Niedersachsens bedeckt, seinen Zauber. Entgegen der verbreiteten Vorstellung besteht die Lüneburger Heide nicht aus einer riesigen mehr oder weniger homogenen Fläche. Zwar gab es hier zur Zeit ihrer geschichtlich größten Ausdehnung im 18. Jahrhundert tatsächlich einmal solche unendlichen Weiten aus Besenheideflächen, doch wer heute hierherkommt, wird schnell entdecken, dass sich stattdessen überall verschieden große Heideflächen in der Landschaft verteilen, die von Wald umringt und durchzogen werden. Wer verschiedene Eindrücke der Heidelandschaft mitnehmen möchte, für den lohnt es sich, zwischen dem Süden von Hamburg und Schneverdingen unterwegs zu sein. Auf einer Rundtour kann man hier verschiedenste Eindrücke sammeln.
Erste faszinierende Heideflächen befinden sich noch innerhalb der Stadtgrenzen von Hamburg. Im Südwesten der Hansestadt liegt die Fischbeker Heide. Die wenig bekannte und erstaunlich hügelige Heidefläche zeigt sich als loses Mosaik aus weiten Heideflächen und Kiefernwald. Da die Fischbeker Heide direkt in die großen Waldgebiete Schwarze Berge und den Rosengarten südlich von Hamburg übergeht, kann eine Wanderung durch die Heide vorzüglich mit einem Besuch des höchsten Hamburger Berges, dem Hasselbrack, verbunden werden. Dort liegt auch der idyllisch gelegene Wohnmobil- und Campingplatz Schwarze Berge. Direkt nebenan lockt der gleichnamige Wildpark besonders Familien zu einer kurzweiligen und informativen Stippvisite. Einen Streichelzoo finden wir hier ebenso wie Bären und Wölfe, Wisente und Greifvögel.
IN DIE HÖLLENSCHLUCHT
Von den Schwarzen Bergen aus sind es nur gute 20 Kilometer Fahrt bis man auf den Naturpark Lüneburger Heide und die Heideflächen südlich von Sprötze trifft. Besonders gut zugänglich sind die beiden kleinen, aber feinen Heideflächen von der Straße nach Holm-Seppensen aus, wo gleich mehrere Waldparkplätze Schatten bieten. Das ist besonders angenehm, wenn man für das Kochvergnügen nach dem Spaziergang in die Heide nicht in der Sonne stehen möchte.
Im umliegenden Waldgebiet will dann die Brunsberger Heide erkundet werden, die sich um einen 129 Meter hohen Sandbuckel schmiegt und ein tolles 360-Grad-Heide-Panorama bietet. Eine kleine Anstrengung, die sich lohnt. Wer nach Osten weiterwandert, kommt direkt in die Hölle. Die sogenannte Höllenschlucht zeigt sich allerdings sanfter als es ihr Name vermuten lässt. Doch das von Bäumen umsäumte Trockental unterscheidet sich in den Konturen deutlich von der Umgebung. Etwa 1,5 Kilometer weiter südlich stoßen wir dann auf das Büsenbachtal. Der Bach staut hier einige kleine Teiche auf und wird umgeben von Kiefern bestandenen Heideflächen, die zu beiden Seiten in Hügel übergehen.
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