Wald, so weit das Auge reicht, jahrhundertealte Traditionen und eine reiche Tierwelt: Der Schwarzwald, das höchste Mittelgebirge Deutschlands, hat weit mehr zu bieten als Kuckucksuhren und Schwarzwälder Kirschtorte. Camping & Reise-Redakteurin Katharina Baus entdeckte die Region im Campeo von Bürstner.
»Der zieht ordentlich an«. Meine Reisegefährtin Saskia fährt im roten Campeo von Bürstner über die A8 vom Stuttgarter Messegelände nach Karlsruhe, biegt irgendwann bei Baden-Baden auf eine Landstraße ab und entlässt mich mitten im Grünen am Nationalparkzentrum am Ruhestein an die frische Luft. In bunte Regenjacken gekleidet läuft das Trüppchen, eine Gruppe Journalisten aus ganz Deutschland, die hier zu einer Pressereise eingeladen wurden, zur Ausstellung über den Nationalpark Schwarzwald. Mit seinen übereinander liegenden Gebäudetrakten, die mit ihrer hölzernen Verkleidung an Sturmholz im Wald erinnern, fügt sich das Gebäude so harmonisch in den umgebenden Wald ein, als hätte es schon immer hier gestanden.
»Wir sind so gerne in der freien Natur, weil sie keine Meinung über uns hat« – ein Zitat des Philosophen Friedrich Nietzsche ziert den Eingangsbereich des 2021 eröffneten Museums. Wir tauchen in eine multimediale Dauerausstellung ein. Baumstämme mit ausgestopften Tieren begegnen einem hier genauso wie gigantische Bücher mit Seiten aus weißer Plane, die sich beim Umschlagen mit liebevoll gezeichneten Illustrationen füllen. Im ersten Teil der Ausstellung wechselt das Licht von hell zu dunkel, bis man in den tiefsten Winter abtaucht. Der stete Begleiter ist der Wald selbst. Es geht um das Werden und Vergehen, die Vielfalt der Arten und die unterschiedlichen Stockwerke des Waldes. Eine Etage tiefer, in der Unterwelt, wird’s auf einmal kühl. Wir flanieren über Stege, durch ein Gesamtkunstwerk aus weiß gestrichenen Ästen, öffnen Klappen, sehen Tiermodelle im Winterschlaf, berühren Touchpads, drehen an einer gigantischen Holzkurbel und werden digital durch die verschiedenen Etagen des Waldes geschleust. »Ein wahnsinniges Gesamtkunstwerk«, schießt es mir durch den Kopf, und dass die Ausstellung biologisches Wissen für alle Altersklassen auf eine unglaublich phantasievolle Art vermittelt. Wir besteigen den 34 Meter hohen Aussichtsturm, sind wieder im Freien und mittendrin, im rund 120 Jahre alten Baumkronenbereich des Tannen- und Fichtenwaldes.