Der nordische Winter in Schwedisch Lappland verzaubert mit seiner schier unberührten Schönheit, eingehüllt in glitzerndes Weiß und durchzogen vom Tanz der Nordlichter. Doch hinter der märchenhaften Kulisse lauern auch Herausforderungen, die eine Reise zu einem Abenteuer machen. Daher ist eine gründliche Vorbereitung wichtig, um sicher und komfortabel unterwegs zu sein. Von der richtigen Ausrüstung für das Fahrzeug bis hin zur Auswahl geeigneter Heizmöglichkeiten und der sorgfältigen Planung der Übernachtungen – eine umfassende Vorbereitung und die Bereitschaft, flexibel auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren, sind der Schlüssel für ein sicheres Wintercamping-Abenteuer in Lappland.
Viele träumen davon, Lappland im Winter mit dem eigenen Wohnmobil zu bereisen, zögern jedoch aus Angst vor der Kälte. Oft wird vergessen, dass dort Menschen wie wir leben und sie nicht mit Expeditionsfahrzeugen, sondern mit ganz normalen Autos unterwegs sind. Mit den folgenden Tipps steht dem Genuss der märchenhaften Winterlandschaften, den einzigartigen Lichtspektakeln – viel mehr noch als Nordlichter – und dem Abenteuer Lappland nichts mehr im Weg.
Bevor man in die frostige Wildnis aufbricht, muss der Camper und die Ausrüstung gründlich geprüft werden. Das Fahrzeug muss den kältesten Temperaturen standhalten und zuverlässig funktionieren. Dazu gehören richtige Winterreifen mit ausreichend Profil für einen sicheren Grip auf schneebedeckten Straßen samt passenden Schneeketten und Frostschutzmittel im Kühl- und Scheibenwischwasser. Spikes in den Reifen sind in der Übergangszeit im Oktober und im April nützlich, wenn es tagsüber taut und nachts gefriert. Dazwischen braucht man sie eigentlich nicht. Wir waren drei Monate lang ohne Spikes unterwegs und das ging gut. Zusätzlich ist es wichtig, regelmäßig die Batterie zu überprüfen und gegebenenfalls aufzuladen, da diese bei niedrigen Temperaturen schneller entladen werden kann. Ein Starthilfegerät und Überbrückungskabel sind empfehlenswert. Auch das richtige Öl für den Motor spielt eine wichtige Rolle, um ein reibungsloses Funktionieren des Fahrzeugs zu gewährleisten.
Wer länger bei solch kalten Temperaturen unterwegs ist, macht sich am besten Gedanken über einen Motorenvorwärmer. Immer mitfahren sollte eine Notfallbox mit Decken, warmer Kleidung, Handschuhen, Mütze und isolierten Getränkeflaschen. Wenn das Wassersystem im Wohnmobil aktiv bleiben soll, gilt es, die Position der Leitungen und Tanks zu prüfen. Bleiben sie warm genug oder braucht es eine Zusatzheizung? Wer Unterflurtanks hat, muss diese ausreichend beheizen. Fenster oder die Hecktüren bei Kastenwägen sollten mit Vorhängen und Matten isoliert werden. Am effektivsten sind dabei Isolationshauben, die man außen am Fahrzeug anbringt. Drinnen können Teppiche für warme Füße sorgen und den Komfort erhöhen. Ist das Fahrzeug erst mal vorbereitet, gilt das Hauptaugenmerk der Heizung. Und dann können gleich noch die Türgummis eingefettet werden.
HEIZUNG IM WOHNMOBIL
Die Gemütlichkeit im Camper spielt eine wichtige Rolle für ein gelungenes Wintercamping-Abenteuer in Lappland. Wärmequellen wie eine Dieselstandheizung oder eine Gasheizung im Wohnmobil sorgen dafür, dass es im Inneren angenehm warm bleibt. Für einen Nachschub an Diesel zu sorgen, ist in abgelegenen Gebieten wie Lappland oft einfacher als die Beschaffung von Gasflaschen.