Get your kicks on Route 66

Ein Roadtrip Richtung Westen
Wohnmobil auf der Route 66

Zwischen Chicago und Santa Monica erlebt der Autor Michael Moll einen Roadtrip, der seinesgleichen sucht. Er ist mit seiner Frau unterwegs auf der Route 66, einer der ersten befestigten Straßen zur Westküste der USA. Tankstellen, Diners und Geschäfte entlang der Strecke lassen heute ihre Geschichte wiederaufleben.

Wohnmobil auf der Route 66
TEXT / BILDER: MICHAEL MOLL

Da stehen wir nun – mitten in Downtown von Chicago und bewundern die Hochhäuser, die sich um uns erheben. Meine Frau Monika drückt noch ein paar Mal auf den Auslöser, um uns vor dem Begin-Schild der Route 66 abzulichten. Hier, an der Kreuzung der Adams Street mit der Michigan Avenue, startet also die legendäre Straße auf dem Weg zum Pazifik. Wobei das historisch nicht ganz korrekt ist. In den ersten drei Jahrzehnten des Bestehens der Straße lag der Ausgangspunkt an der Kreuzung der Michigan Avenue mit dem Jackson Boulevard, also einen Block weiter südlich. Doch da diese mittlerweile eine Einbahnstraße ist, hat man das Schild kurzerhand verlegt.

Dass sich auf der Route 66 seit ihren Anfängen vieles verändert hat, werden wir in den folgenden Tagen auf unserem Roadtrip feststellen. Nun wollen wir aber erst mal raus aus der Metropole, aufs Land und in Richtung Wilder Westen. Letzteres wird noch ein Weilchen dauern, aber zumindest die Fahrt aus Chicago erfolgt recht schnell. Allerdings nicht auf der originalen Straße, denn der Verlauf der Route 66 ist im Stadtgebiet kaum noch auszumachen.

Spirit der Route 66

Doch kaum haben wir die Stadt hinter uns gelassen, erfreuen wir uns an einem kleinen Ort namens Joliet. Dort zieht die Eisdiele Rich & Creamy alle Blicke auf sich. Das Häuschen ist eigentlich recht unscheinbar, stünden nicht auf dem Dach die lebensgroßen Figuren der Blues Brothers in typisch tanzender Pose und erinnerten daran, dass die gleichnamige, legendäre Hollywoodkomödie eng mit der Route 66 verbunden ist.

Auf dem Parkplatz der Eisdiele erblicken wir außerdem noch ein blaues Schild mit der Aufschrift »Roadside Attraction«. Es ist nur eines von vielen Schildern dieser Art auf dem Weg zur Pazifikküste. Wo dieser Hinweis auftaucht, steht meist etwas original- historisches. Die Eisdiele gehörte zu der einstigen klassischen Infrastruktur der Mother Road, genauso wie Tankstellen, Werkstätten, Motels und vor allem Diner. All das waren Treffpunkte, an denen Reisende Hilfe bekamen und wo sie sich unter Umständen immer wieder begegneten.

Den Gemini Giant, eine acht Meter hohe Werbefigur, auch Muffler Man genannt, können wir in der Kleinstadt Wilmington nicht übersehen. Er ist als Astronaut gekleidet und hat eine kleine Rakete. Dabei macht er allerdings nicht Werbung für die NASA, sondern für das angrenzende Diner mit dem Namen Launching Pad, also Raketenstartplatz.

Die Auswahl an Diners ist noch heute sehr groß, und man kann auf der Route 66 getrost auf den Besuch der Fastfoodketten verzichten. So kehren wir gerne im Polk-a-dot Drive-In in Braidwood ein, das so typisch ist wie kaum ein anderes Diner. Gespeist wird unter einem Vordach direkt vor der Motorhaube des eigenen Fahrzeugs. Doch der Zauber der Mother Road macht auch an anderen Stellen des Polk- A-Dot Drive-In nicht Halt. Bei einem Rundgang über das Gelände finden wir sie alle – Figuren, die wir entlang der Straße immer wieder entdecken: Ein lebensgroßer James Dean steht neben Marilyn Monroe, flankiert von Elvis Presley und der Comicfigur Betty Boop. Auf der anderen Seite des kleinen Diners dürfen erneut die Blues Brothers natürlich nicht fehlen, und selbst Superman ist anwesend. Im Diner gibt es nicht nur Burger und Pommes Frites, sondern auch noch Musik des vergangenen Jahrhunderts aus der Jukebox…

Den ganzen Artikel, mit aufregenden Bildern und Tipps des Autors, finden Sie in der Ausgabe 02/2025 des CAMPING & REISE Magazins.
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