Kroatiens grüner Schatz

Die Plitvicer Seen sind zu sauber zum Baden

Kroatien heißt für viele Urlauber »Adria« und »Dubrovnik«. Im Hinterland aber wartet ein Naturparadies, das in Europa seinesgleichen sucht: klein, grün, wunderschön. Der Nationalpark Plitvicer Seen sollte bei
keinem Adria-Urlaub zwischen Triest und Tirana fehlen.

TEXT: ANDREA STRAUSS / BILDER: ANDREAS STRAUSS

Seen besser vor Verschmutzungen zu bewahren. Es wurde ein strenges Parkreglement erlassen zur Kanalisierung der Besucher, etwa ein Wege-Gebot und ein Badeverbot. An vielen sensiblen Stellen wurden die Wege, Stege und Brücken so verbessert, dass sie die Tuffbecken nicht mehr schädigen.

Extrem sauberes Wasser war auch der Grund, weshalb sich im Dinarischen Gebirge die Plitvicer Seen seit der letzten Eiszeit vor rund 12.000 bis 15.000 Jahren überhaupt bilden konnten. Der Gesteinsuntergrund besteht teils aus Dolomit, teils aus Kalk. In dem Karstgebiet ist oberflächlicher Wasserabfluss an sich selten. Hauptsächlich dort, wo das Basisgestein nicht verkarstungsfähig ist, tritt das Wasser an die Oberfläche, sonst fließt es unterirdisch ab. An den Plitvicer Seen sorgen die beiden Flüsse Bijola Rijeka und Crna Rijeka, der Weiße und der Schwarze Fluss, für den Abfluss an der Oberfläche. Sie bilden gemeinsam mit unterirdischen Karstquellen die sechzehn Seen des Parks. Der Weiße und der Schwarze Fluss füllen dabei wunderschöne grüne Becken.

ALLES FLIESST
Auf seinem Weg löst das Wasser das Gestein in minimalen Mengen. Das gelöste Calciumhydrogencarbonat bildet Tuffschwellen, die nach langer Zeit zu den »seichten Becken« werden: zu pličina, nach denen der Nationalpark benannt ist. Die Mehrzahl der Seen ist nicht tiefer als zehn Meter. An den beiden größten Seen dagegen, am Prošcansko jezero und am Kozjak, misst man 37 und 47 Meter Tiefe. Je sauberer und kälter das Wasser, desto besser läuft die Tuffbildung ab. Kann sich der ablagernde Kalk an Moosen, Gräsern oder Baumstämmen absetzen, hilft das ebenfalls. 13,5 Millimeter im Jahr kann das Gestein, das sich dabei bildet, der sogenannte Travertin, zunehmen. Wenn das Wasser im Nationalpark sauber bleibt, werden die Tuffbecken auch in 500 oder 1.000 Jahren noch weiter wachsen. Natürlich wird an anderen Stellen Material auch wieder abgeschwemmt und Bachläufe verändern sich. Zumindest langfristig ist alles in Bewegung im Nationalpark Plitvicer Seen.

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