Landschaftsrouten in Norwegens Süden

Küsten, Kurven, Karosserie
Landschaftsroute Norwegen

Spektakuläre Bauwerke und eine einzigartige Natur prägen die Landschaft in Norwegen. Abseits der Hauptstraßen hat sich der Camping-&-Reise-Autor Michael Moll im Süden des Landes umgeschaut und die faszinierende Weite auf den ruhigen Nationalen Landschaftsrouten genossen.

Landschaftsroute Norwegen
TEXT/BILDER: MICHAEL MOLL

Ein schöner Tag ging am Vorabend zu Ende. Meine Frau Monika und ich verließen die Erdölstadt Stavanger an der Küste und durchquerten den über 14 Kilometer langen Ryfylke-Tunnel, der beeindruckend unter dem Horgefjord verläuft. Wenig später kamen wir auf dem terrassenförmig angelegten Wohnmobilstellplatz in Hjelmeland an und durften den Feierlichkeiten an Mittsommer beiwohnen. In einer kleinen Bucht, die neben der üblichen Schärenlandschaft sogar einen schmalen Sandstrand beherbergt, wurde ein riesiger Holzscheit verbrannt und die Einwohner von Hjelmeland und die wenigen Touristen des Wohnmobilstellplatzes schauten verträumt in das knisternde Feuer. Als das Feuer erlosch, war der Tag zwar zu Ende, der Himmel aber noch hell. Ein schöner Einstieg für eine Reise auf den Nationalen Landschaftsrouten Norwegens.

Nationale Landschaftsrouten

Insgesamt 18 Landschaftsrouten gibt es und ermöglichen es, das Land von seiner schönsten Seite kennenzulernen. Dabei wird aber nicht nur die wunderbare Natur genossen, sondern auch zum Teil architektonisch ungewöhnliche Aussichtspunkte besucht, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Hier, bei Hjelmeland, sind wir auf der Ryfylke- Landschaftsroute, benannt nach der Region, in der wir uns bewegen.

Wir packen unsere Sachen und verlassen den ideal angelegten Wohnmobilstellplatz, der nichts vermissen lässt. Nur, um gleich darauf wieder anzuhalten. Neben dem Übernachtungsplatz legt die Fähre ab, die uns zum gegenüberliegenden Ufer bringt. Entschleunigung ist das Stichwort, wenn es ums Reisen in Norwegen geht. Das stellen wir nicht zum ersten Mal fest. Und weil wir eben keine Eile haben, verlassen wir kurz nach der Fährüberfahrt die Straße 13, um auf einer kleineren Strecke die Landschaftsroute näher kennenzulernen. Sie bringt uns zu einem der vielen Aussichtspunkte der Reise und wir blicken auf die Sandsfjordbrücke. Das im Jahr 2015 fertiggestellte Bauwerk ist mit einer Höhe von 65 Metern die höchste Brücke im gesamten Land.

Wir werden sie weniger später noch überqueren, nur um direkt im Anschluss erneut anzuhalten. Denn es folgt der Ostasteiden Rastplatz. Dieser bietet zwar auch einen Blick auf den Sandfjord, aber hier ist es in der Tat die WC-Anlage, die ihre Blicke auf sich zieht. Sie ist Teil einer landesweiten Kampagne, Toilettenhäuser an Rastplätzen ansprechend und architektonisch ungewöhnlich zu gestalten. Über die Jahre hinweg entstanden auf diese Weise unterschiedliche Bauten im gesamten Land, meist als Landmarke an den Landschaftsrouten.

Zum Wasserfall hinauf

Unsere Fahrt verläuft weiter oberhalb des Sandfjords. Immer wieder haben wir Gelegenheit, an kleineren Parkplätzen anzuhalten und die Aussicht zu genießen. Die Strecke bietet Entspannung und lädt zum Picknicken ein. Anderswo, am Parkplatz Svandalsfossen, gehen wir lieber auf Entdeckungstour. Circa 180 Meter stürzt hier der gleichnamige Wasserfall über das Gestein in den Sandfjord hinein. Als man die Landschaftsroute Ryfylke ins Leben rief, schuf man an dieser Stelle den ersten der Rastplätze und Aussichtspunkte im Rahmen dieser Touristenstraße. Seit 2007 kann man außerdem über eine Treppe neben dem Wasserfall in die Höhe steigen und fast bis ganz nach oben wandern. Vom Fjordufer, etwas unterhalb des Parkplatzes, sind es satte 540 Stufen, die wir erklimmen.

Zunächst verläuft der Weg unterhalb der Straße und über Metalltreppen nach oben, doch im oberen Bereich handelt es sich um einen klassischen Wanderweg, der mit Steinen und Findlingen ausgelegt wurde. Für die Mühen unseres Aufstiegs, für den wir rund 15 Minuten benötigten, werden wir mit einem weiteren Ausblick auf den Sandfjord belohnt.

Den ganzen Artikel, mit atemberaubenden Bildern und Reise Infos, finden Sie in der Ausgabe 3/2025 des Camping & Reise Magazins.
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