Von den idyllischen Ardennen über die mittelalterlichen Gassen von Brügge bis zu den modernen Hochhäusern im Europaviertel von Brüssel offenbart Belgien eine faszinierende Vielfalt, die sich hervorragend mit dem Wohnmobil erkunden lässt.
Ausgerüstet mit grüner Bergmannsjacke und gelbem Schutzhelm geht es mit dem Förderkorb in die Tiefe. Die Blegny-Mine östlich von Lüttich ist eins von vier Zeugnissen des Kohlebergbaus in Belgien und zählt seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die zwischen 30 bis 60 Meter tief unter der Erde gelegenen Schächte vermitteln ein eindrucksvolles Bild von den harten Arbeitsbedingungen der wallonischen Kumpel. Unser Guide war selber mal einer und auch wenn die Führung in niederländischer Sprache stattfindet, gibt sein Enthusiasmus einen noch intensiveren Einblick in das Leben der Bergmänner. Für weitere Informationen und Fakten zur Industriegeschichte lauschen wir an den ausgewiesenen Stationen den Erklärungen der umgehängten Audioguides.
Wieder über Tage folgen wir dem weiteren Weg der Kohle vom Sortieren über das Waschen bis zum Abtransport mit den Bahnwagons und ziehen uns dann ins Wohnmobil zurück, um die lebhaften Eindrücke bei Kaffee und Kuchen sacken zu lassen. Es wartet nur wenige Schritte entfernt auf uns, denn ein Teil des Besucherparkplatzes ist offiziell als kostenloser Stellplatz für Wohnmobile ausgewiesen. Sogar Frischwasser und Entsorgung gibt es gratis, lediglich der Strom würde etwas kosten.
Gegen Abend erklimmen wir dann noch die stattliche Halde, die durch die Anhäufung des beim Steinkohleabbau anfallenden Abraums und Gesteinsmaterials aufgetürmt wurde. Mittlerweile hat sich die Natur das Gelände längst zurückerobert und aus dem Grün der Bäume, die den Pfad säumen, erklingt das vielstimmige Zwitschern der Vögel. Oben angekommen bietet sich ein fantastischer Blick auf die umliegende Landschaft und aus der Vogelperspektive wirken die historischen Gebäude der Kohlenzeche und die Wohnmobile nebenan fast wie die Szene einer Modellbahnlandschaft.