»So schön, dass man es noch mal machen kann.« Das hat die Camping&Reise-Autorin Isabel Weihermann vor einigen Jahren resümiert, als sie die Seealpen und die »Routes des Grandes Alpes« mit dem Wohnmobil bereiste. Sie machte sich dieses Jahr erneut auf den Weg und startete diesmal im Süden.
Die Verdonschlucht hatte ich zu Beginn meiner »Camper-Karriere« mit einem alten VW-Bus bereist. Wir waren damals in der Nachsaison alleine auf dem Campingplatz. Das passiert im Juli nicht. Schon der erste Blick von der berühmten Brücke Galetas in die Schlucht lässt erahnen, was hier los ist. Ich wusste auch noch, dass es in der Region absolut empfehlenswert ist, auf einem Campingplatz zu stehen. Auch am helllichten Tag werden Camper aufgebrochen. So buchen wir uns für ein paar Tage auf dem Campingplatz nahe der Verdonschlucht ein, unweit der Brücke von Galetas. Dort mündet der Canyon in den Stausee Lac de St. Croix.
Der Fluss ist berühmt für sein türkisblaues Wasser. Er hat sich tief in die Kalkmassive der Haute-Provence eingegraben und dabei die beeindruckende Verdonschlucht geformt, die umgangssprachlich auch als der Grand Canyon du Verdon bekannt ist. Diese Schlucht wird von imposanten Felswänden überragt, die bis zu 250 Meter hoch sind. Der Verdon-Canyon erstreckt sich über mehr als 20 Kilometer und erreicht an einigen Stellen eine Tiefe von bis zu 700 Metern. Er zählt zu den größten Canyons Europas und ist ein zentraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Verdon, der nach ihm benannt ist. Leider ist die Abkühlung im See relativ, denn im Hochsommer erwärmt sich das Wasser aus dem Canyon auf knapp 20 Grad. Den Hunden ist es egal – sie haben ihren Spaß. Wir paddeln mit dem Stand-Up-Paddle-Board ein Stück in die Schlucht. Im Slalom vorbei an unzähligen Booten. Von den Felswänden springen ein paar Wagemutige ins kühle Nass. Der Himmel ist blau, das Wasser türkis. Wirklich beeindruckend. Am nächsten Morgen leihen wir uns ein Tretboot und sind mit unter den Ersten, die in die Schlucht einfahren. Bis Mittag stehen wir im Schatten und so können wir die Hunde eine Runde entspannen lassen. Das lohnt sich – wir sind fast alleine in der Schlucht. Das Wasser ist im Canyon tatsächlich kühler. Der frühe Vogel hat sich gelohnt.