Asturien im Norden Spaniens ist ein rauer, ursprünglicher Landstrich. Ein Netz einsamer Traumstraßen durchzieht die schroffe Gebirgsregion am Atlantik.
Ob das Meer wirklich atmet? Jedenfalls kommt es uns so vor, hier, an der asturischen Steilküste, wo sich üppig grün bewachsene Kalkstein-klippen in den Atlantik schieben. Wir stehen ein gutes Stück weg von der Abbruchkante, tief unten branden die Wellen gegen die senkrechten Felswände. Sehen können wir das Meer von unserem Standpunkt aus nicht. Aber hören: Vor uns im zerklüfteten Karstboden klafft ein breiter, meterlanger Spalt, der tief hinabreicht und über unterirdische Höhlen direkt mit dem Ozean verbunden ist.
Bufones de Arenillas heißen diese mächtigen Spalten im durchlöcherten Untergrund. Die Meeresbrandung in ihrem unbeirrbaren Rhythmus wirkt wie ein riesiger Blasebalg. Der an- und ab-schwellende Wellengang bringt die Luft in den Hohlräumen in Bewegung und lässt sie schwingen – so wie die tiefen, gleichmäßigen Atemzüge eines riesenhaften Tieres.
Alles wird anders, wenn das Tier erwacht: Wenn der Atlantik aufgewühlt ist, bei starken Wellen und bei Flut, dann spritzt die Gischt durch die Bufones meterhoch auf«, erklärt uns Lucia, eine drahtige, mittelalte Spanierin aus dem nahe gelegenen Städtchen Llanes, mit der wir auf der Klippe ins Gespräch kommen: »Wenn du dann zu nah am Rand stehst, wirst du richtig nass.«
Denn der Druck der Brandung presst das Wasser geradezu durch die natürlichen Röhren im porösen Kalkgestein: »Es ist fantastisch, die Fontänen wer-den fast 40 Meter hoch. Jetzt im Herbst ist eigentlich die richtig Jahreszeit dafür, da ist der Atlantik oft wild. Aber es gibt schon seit Wochen kaum Wellengang«, sagt sie und zuckt nur mit den Achseln – was will man machen?
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2022 des CAMPING & REISE Magazins.
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