Der Moselradweg führt immer schön flach von Trier nach Koblenz. Schön, aber auch ein bisschen langweilig. Dann lieber mit dem Gravelbike auf anderen Wegen dem verschlungenen Lauf des Flusses folgen. Steile Weinbergrampen und Wurzeltrails inklusive.
Luftlinie sind es bloß 95 Kilometer von Trier nach Koblenz. Doch der Fluss taumelt über die doppelte Strecke wie ein Betrunkener durch reichlich Kehren und Kurven. Dazwischen liegen: steile Weinberge, Wälder und beschauliche Winzerdörfer, berühmt für lange Sonnentage, beste Weine und hervorragendes Essen.
Alles Zutaten, die uns besonders verlockend erscheinen, als wir an einem nasskalten Winterabend bei einem Glas Wein an einem Kneipentisch in Freiburg sitzen und über die nächste Gravel-Etappentour sinnieren. »Also auf an die Mosel!« – so schnell geht das.
Ein halbes Jahr später hängen wir mitten in einem Weinberg am Draht. Beste Steillage. Südexposition. Unten wälzt sich die Mosel träge durch ihr Bett. Hier oben heizt uns die Sonne schon früh am Morgen richtig ein: Eine verschwitzte Hand krallt sich an das Stahlseil, das als Steighilfe gedacht ist, die andere hält das geschulterte Gravelbike. Unter den Stollen der Bikeschuhe gerät feines Schiefergeröll ins Rutschen, dann gibt’s endlich wieder Halt. Jetzt noch ein paar ausgetretene Stufen einer schmalen Weinbergstreppe rauf. Geschafft, zurück im Sattel!