Von den Bergen an die Adria (und wieder zurück?)
Auf über 410 Kilometern erstreckt sich der Alpe Adria Radweg durch das Salzburger Land, Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien. Dabei passiert man die schönsten Regionen der drei Bundesländer und bewältigt sozusagen einen Alpencross light. Heiko Mandl hat sich aufs Rad geschwungen und den Weg erkundet.
Text/Bilder: Heiko Mandl
In fünf Tagen ans Mittelmeer – so lautete unser Auftrag. Eigentlich eine Reise, die man im Hochsommer planen sollte. Die letzten Schneereste sind dann von den Bergen verschwunden und man kann ohne großes Hindernis die Alpen überqueren. Wir hatten aber einen anderen Plan. Nachdem es in der heutigen Zeit dank Tunnels und Co. möglich ist, die schweren und steilen Rampen über die Pässe gut zu umfahren, planten wir, bereits im April über den Alpe Adria Radweg bis nach Grado zu pedalieren. Unser Ehrgeiz ist dieses Frühjahr besonders groß, und so nehmen wir uns vor, die gut 400 Kilometer in fünf Tagen zu bewältigen. Unser persönlicher »Mini-Alpencross « sollte es werden, nur eben nicht über, sondern durch die Alpen, entlang der schönsten Radwege Österreichs und Italiens.
Einsam Richtung Süden
Gemütlich fahren wir die einsame Straße entlang, immer wieder fordern uns die kurzen Anstiege und treiben uns den Schweiß auf die Stirn. »Wann haben wir das letzte Auto gesehen?«, fragt mich Michael heute schon zum x-ten Mal. Hmm, da muss ich selbst genauer überlegen, Straßenverkehr ist hier fast ein Fremdwort. Genau das, was wir suchen, und wir müssen nicht weit fahren. Wir starteten unsere Tour in der Stadt Salzburg. Von hier aus führte uns der Weg gleich Richtung Süden. Genauer gesagt fuhren wir die ersten zwei Stunden an der Salzach entlang Richtung Golling.
Wir kommen immer wieder an kleinen Orten vorbei, wo die Zeit stehen geblieben ist und Begriffe wie Stress und Hektik nichts zu suchen haben. Die Wiesen fangen jetzt langsam an zu blühen und die Orte erwachen aus ihrem Winterschlaf. Die Viehherden testen die »neue Saison« auf ihre Gräser-Qualität, und auch die Radfahrer hier kommen so langsam in Schwung.
»Komm, lass’ uns eine Rast machen«, sagt Veronika. Es wäre ja viel zu schade, hier einfach durchzurasen, immer mit gesenktem Kopf und Blick auf den Tacho. Der Eingang zum Bluntautal ist der ideale Rastplatz auf unserer Tour. Während die glühende Sonne schon den Zenit erreicht hat, fühlen wir uns im Schatten der Bäume wohl und kühlen unsere Waden im Nass des Sees. Nur ein paar Fußball spielende Kinder und zwei Angler bringen ein wenig Leben in die Idylle. Sicher, im Hochsommer ist hier wahrscheinlich einiges mehr los. Doch jetzt im Frühjahr sind wir noch unter uns.
Die vollständige Tourenbeschreibung lesen Sie in der Ausgabe 3/2015 des Bike&Travel Magazins