Auf rund 300 Kilometern führt der Isarradweg von der Quelle in Tirol bis zur Mündung in die Donau. Dabei schlängelt sich der Fluss von Süden nach Norden durch Ober- und Niederbayern. Die Autoren Silke Rommel und Thomas Rathay empfehlen zahlreiche Stopps und Abstecher.
Glasklar und erfrischend rauscht uns die junge Isar im Naturpark Karwendel entgegen. Wir sind auf dem Weg hinauf in ihr Quellgebiet, denn oberhalb von Scharnitz blubbern die verschiedenen Quellen ans Tageslicht und formieren sich zum Fluss. Oben angekommen, haben wir schon den höchsten Punkt der gesamten Tour auf 1.162 Metern erschwitzt, was mit der E-Bike-Unterstützung problemlos machbar ist.
Das Quellgebiet entpuppt sich als Ruheoase, durch die wir spazieren. Entsprungen auf Tiroler Terrain formieren sich die Quellbäche zur Isar. Diese tost, angewachsen zu einer ordentlichen Breite, über Kiesbänke durch die alpine Bergwelt des Karwendels ins Tal hinunter. Die insgesamt 25 Zusatzkilometer und circa 200 Höhenmeter sind ein Augenschmaus und ein Pflichtprogramm, wie wir finden. Beim Hinunterfahren genießen wir es, in Fließrichtung auch aus größerer Distanz auf den wilden Fluss zu schauen. Immer wieder treten wir auf die Bremse, um die Berggipfel zu fotografieren.
Zurück in Scharnitz führt der Radweg nach Mittenwald. Die Gipfelkreuze, die wir im Augenwinkel wahrnehmen, glitzern in der Abendsonne. Bekannt ist der Markt für die kunstvollen Lüftlmalereien an den historischen Häusern; besonders im Ortskern reihen sich zahlreiche Exemplare aneinander. Gut was los ist hier und wir übernachten oberhalb von Mittenwald am idyllisch gelegenen Lautersee, umgeben vom Wettersteingebirge. Diese herrliche, wohltemperierte Riesenbadewanne ist der krönende Abschluss unseres ersten Radtags.
AUF INS LANDSCHAFTSPARADIES
Im kleinen Wallgau wird es im »Chocowerk« Zeit für eine Pause. Auf der Terrasse sind Sonnenschirme aufgespannt, im Laden erwartet uns ein buntes Schokoparadies. Florian und Sissa Holzer zaubern mit ihrem Team feine Pralinen, die in ihren farbenfrohen, individuellen Hüllen ein Hingucker sind. Mindestens 16 Sorten stehen zur Auswahl: »Sehr beliebt ist die Salz-Karamell-Praline, die aufwändig verziert ist«, verrät uns der Chocolatier Florian.
Seit zwei Jahren wird im Chocowerk die verarbeitete Schokolade aus den Kakaobohnen hergestellt. Wer sich die Geschmacksnuancen der aus Costa Rica, Nicaragua und von der Insel Java stammenden Rohstoffe auf der Zunge zergehen lassen mag, ist bei einer Verkostung bestens aufgehoben. Zeit für einen Kaffee und eine frische, mit gekochten Pflaumen gefüllte, Rohrnudel sollte man sich auf jeden Fall nehmen, denn sie haben Suchtpotenzial.
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