Normalerweise reist unsere Autorin per Zug und Fähre zum Ausgangspunkt ihrer Radtouren. Doch direkt vor der Haustür zu starten, klingt für sie verlockend und unkompliziert. Die Tour führt vom saarländischen Bliesgau über die Grenze nach Frankreich, um in der Schweiz die Alpen nach Italien zu überqueren.
Wer hatte das nicht schon: endlich ist der Urlaub da, man hat den Zug gebucht und hetzt zum Bahnhof, weil mal wieder alles erst auf den letzten Drücker erledigt werden konnte. Also schon gestresst in die Tour gestartet.
NACHHALTIGER TOURISMUS IM BLIESGAU
Unser Start ist denkbar einfach. Auch, wenn wir erst um die Mittagszeit loskommen, schaffen wir wegen der günstigen Topografie noch achtzig Kilometer. Da wir etwas höhergelegen wohnen, heißt es erst einmal eine schöne Abfahrt durch den saarländischen Bliesgau zu genießen, der in diesem Jahr zur nachhaltigsten Tourismusdestination Deutschlands gekürt worden ist.
Das UNESCO-Biosphärenreservat im Südosten des Saarlandes, ist ein Vorbild für nachhaltige Entwicklung. Mit lokalen Produzenten, Umweltbildungsprojekten und einer Vielzahl an wilden Orchideen steht der Bliesgau für entschleunigten Tourismus – schön, hier zu wohnen.
Die Tour passiert kurz darauf bereits die erste von insgesamt vier Grenzen, die bis Italien vor uns liegen. Wir radeln entspannt am Saarkanal, der uns vom französischen Saargemünd immer weiter nach Süden bringt. Es sind etliche Ausflugsboote unterwegs, die Schlange stehen, um eine der vielen Schleusen zu nutzen, die die Höhenunterschiede flussaufwärts überwinden. Angler versuchen ihr Glück am Kanal. Auch unzählige Radfahrende sind an diesem Tag hier unterwegs – kein Wunder, denn wir fahren auf dem Fernradweg EuroVelo 5, der von Canterbury in England bis nach Brindisi in Süditalien verläuft. Am Seengebiet unweit des Étang du Stock (dt. Stockweiher), verzweigt sich der Kanal und wir folgen von nun an dem Rhein-Marne-Kanal, der uns nach Straßburg und damit in das schöne Elsass bringt.
VOM ELSASS IN DIE SCHWEIZ
Wir bummeln ein wenig durch die Stadt und freuen uns, dass hier Fahrrädern schon richtig viel Platz eingeräumt wird. Die Innenstadt wird weitgehend autofrei gehalten und so ist es sicher und angenehm zu radeln. Rund um das Münster müssen wir allerdings absteigen. Es herrscht großer Andrang zur Besichtigung des Wahrzeichens der Stadt, die auch für ihren stimmungsvollen Weihnachtsmarkt bekannt ist.
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