Bikepacking durch Sachsens Mittelgebirge

Wer hierzulande sportliche Naturfahrten sucht, wird im Süden Sachsens fündig. Durch das Erzgebirge und das Elbsandsteingebirge ziehen sich aussichtsreiche Schotterwege und Nebenstraßen. Auch die Fahrt durch Böhmen lohnt. So lässt sich eine tolle Schleife radeln. Auf in den Dunkelwald und zu den Tafelbergen!

TEXT/BILDER: THORSTEN BRÖNNER

Am Scheibenberg frisst sich ein Gedanke immer tiefer ins Gehirn: »Ein Mountain-biker wirst du nie!« Vor zwei Stunden bin ich in Annaberg-Buchholz in die Route Nebenstraßen folgten Schotterwege und Wiesentrails –alles sorgt für einen Fahrtrausch.

Doch jetzt zwingt mich das 807 Meter hohe Berglein in die Knie. Eher gesagt zum Schieben. Die Streckenplaner haben die Route in Schleifen durchs Unterholz geführt – es geht über Stock und Stein. Mit einem Gravelrad bin ich hier fehl am Platz. Aber jede Strecke lässt sich an die persönlichen Vorlieben anpassen. Wege hat es in den Wäldern Sachsens genug.

ABENTEUER ERZGEBIRGE
Zwei Tage zuvor war der Radfernweg »Sächsische Mittelgebirge« meine Leitlinie. Die Reise begann am Ufer der Elbe und führte durch das Osterzgebirge. Der GPS-Track leitete über eine Hochfläche mit weit einzusehenden Feldern und Wiesen. Jetzt, Anfang Juni, ist es hier am schönsten. Der Raps steht sattgelb da und der Löwenzahn schickt seine Blüten Fallschirmspringern gleich auf das gewellte Land hinaus. Stille Stunden unter weiß-blauem Himmel.

Jetzt geht es am Stoneman Miriquidi zur Sache. Die Zacken im Höhenprofil sind genauso spitz wie auf den vorherigen Teilstücken. Das Hochdruckgebiet der ersten Tage hat sich verzogen. Ein Gewitter jagt das Nächste. Wo es Handyempfang gibt, verfolge ich die Gewitterzellen auf dem Regenradar. Mal steht ein Spurt zu einer auf der Karte verzeichneten Hütte an, oft bleibt nur der nächste Baum. Es schüttet, die Wege weichen auf.

Der Routenname hämmert sich ins Gedächtnis: Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet »Miriquidi« Dunkelwald, Finsterwald. Das abgelegene Grenzland ist geladen mit Mythen und Sagen. Seit Mai 2014 toben sich Mountainbiker im Erzgebirge auf den 4.400 Höhenmetern des Stoneman Miriquidi aus. Wer möchte, kann Medaillen nachjagen. Gold gibt es für Biker, die jene 162 Kilometer an einem Tag runterreißen. Silber für zwei Etappen und Bronze für drei. Auf der Tourenwebseite ticken in der »Wall of Fame« zwei Zähler. Einer ist allen Startern gewidmet, der andere huldigt die Finisher. Auf die Zeitmessung verzichte ich, die Trophäe gibt es ohne-hin unterwegs – Sachsens Landschaften.

Webcode #1175

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2022 des Bike&Travel Magazins.
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