Gleich drei Radwege mit insgesamt 962 Kilometern weihte die Schwäbische Alb im Sommer 2023 ein. Mit jeweils vier ADFC-Sternen zertifiziert wurden der Schwäbische Alb Radweg, der Württemberger Tälerradweg und der Hohenzollern Radweg. Unsere Autoren Silke Rommel und Thomas Rathay hatten die Qual der Wahl und stellten sich eine individuelle Tour von Norden nach Süden zusammen, auf der sie verschiedene Etappen des Radwege-Trios miteinander kombinierten.
Sehenswürdigkeiten gucken ist angesagt in Schwäbisch Gmünd, bevor wir unsere Radtour starten. Acht Stadttürme stehen noch in der alten Stauferstadt: Besonders imposant der Schmiedturm, der Rinderbacher Torturm und der Wasserturm, die hintereinander aufgereiht sind. Von dort ist es nicht weit in die Honiggasse, mit den schmucken Fachwerkhäusern und dem Blick auf die Stadtmauer – ein wahres Juwel!
Ebenfalls sehenswert der Marktplatz sowie das außergewöhnliche Gebäude des Forums Gold & Silber, das in einer Fassade in Goldtönen vor sich hin schimmert.
Eine kleine oder größere Stadtbesichtigung lohnt sich, bevor man in den Württemberger Tälerradweg einsteigt, der direkt ab dem Gmünder Bahnhof ausgeschildert ist. Perfekt rollen unsere vollbepackten Räder auf den ersten rund 40 Kilometern parallel zur Klepperle-Trasse, einer ehemaligen Trasse der Hohenstaufenbahn. Von 1911 bis 1984 war die Bahnverbindung zwischen Göppingen und Schwäbisch Gmünd eine der berühmtesten Bahnstrecken im Land.
Schon bald zeigt sich der erste der drei Kaiserberge, der Rechberg. Wie auch der Hohenstaufen und der Stuifen ragt der Zeugenberg majestätisch empor und zieht die Blicke auf sich. Der Abstecher hinauf zur Aussicht im Naturschutzgebiet Spielburg unterhalb des Hohenstaufens ist selbst mit dem E-Bike wahre Schweißarbeit; der Ausblick ins grüne Albvorland versetzt dafür in Feierlaune.
Zurück auf der Strecke stehen hübsch sanierte alte Bahnhofsgebäude, wie das in Wäschenbeuren und Birenbach. In Göppingen machen wir einen kurzen Stopp bei Märklin – ein Fest für Fans von Modelleisenbahnen! Zum Etappenabschluss wünschen wir uns einen Rückspiegel ans Rad, denn in unserem Rücken sind nun die Kaiserberge bestens aufgestellt für ein Gruppenselfie. In Bad Boll geht der erste Reisetag zu Ende; wer die müden Knochen entspannen möchte, nimmt hier ein Bad in den Schwefelthermalquellen.
SANFTE BLÜTENPRACHT UND SCHWEISSTREIBENDER ANSTIEG
In Bad Boll stößt der Schwäbisch Alb Radweg hinzu und wir folgen den beiden Landesradfernwegen auf den nächsten rund 20 Kilometern, ausgeschildert mit den Symbolen des Löwenmenschen und den drei Hirschstangen. Ein Streuobstparadies empfängt uns rund um die Limburg, von der ehemaligen Burg ist nichts mehr zu sehen; der knapp 600 Meter hohe, mit struppigem Albwacholder bewachsene Hügel, ist jedoch nicht zu übersehen.
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