Mit dem E-Mountainbike unterwegs zwischen sonnenverwöhnten Rebhängen und Apfelplantagen. Bergpässe bewältigen im Uphill-Flow. Und runter auf Singletrails mit herrlichen Ausblicken auf das Etschtal. Unsere Autorin Judith Beck war in Tramin und am Kalterer See biken und hat spektakuläre Routenvorschläge als Souvenir mit nach Hause gebracht.

Fruchtig, blumig, ein bisschen exotisch – so beschreiben Sommeliers den Gewürztraminer. Im Grunde genommen treffen diese Eigenschaften auch auf das Land zu, aus dem er stammt: Südtirol steht für Äpfel und Weintrauben, für blühende Bergwiesen, und die einzigartige Kombination aus alpinen und mediterranen Einflüssen. Das gilt besonders für die Südtiroler Weinstraße, die sich von Meran bis nach Salurn an der Grenze zum Trentino erstreckt.
Die Route führt durch malerische Dörfer, sanfte Hügel und Weinberge entlang der Etsch. Höhepunkt ist die Gegend um Tramin, die Heimat des Gewürztraminers. Der 3.400-Einwohner-Ort ist unser Standort für die nächsten vier Tage. Und weil wir die meiste Zeit davon auf dem Rad verbringen werden, haben wir die ideale Unterkunft dafür gebucht: Im Traminerhof empfängt uns der Hausherr Armin. Neben der Rezeption steht eine Rikscha mit angeschweißtem Fahrradständer, an der Wand dahinter prangt »Good Life, Good Ride«.
Bereits 1993 startete der Traminerhof mit dem Programm »Biker Week« und zählte 1998 zu den fünf Gründungsmitgliedern der Bike-Hotels Südtirol. Die meisten Touren starten direkt vor der Haustür und führen durch die idyllische Weinlandschaft bis hinauf ins Hochgebirge.
Das Niveau reicht von der flachen 0-Höhenmeter-Tour entlang der Etsch nach Bozen bis zum Konditions- Hammer mit 2.000 Höhenmetern auf das Grauner Joch oder den Roen. Unsere Auswahl wird sich irgendwo dazwischen einpendeln. Optionen gibt es mehr als genug. In einem Schrank in der Lobby hat Armin sie alle fein säuberlich in Ordnern abgeheftet, mit Kopien zum Mitnehmen und Nachradeln. Wir lassen die Genusstouren ebenso links liegen wie die Rennradtouren und schnappen uns die zwei Mountainbike-Ordner. Nach der Lektüre stehen zwölf Touren auf unserem Zettel – neun zu viel. Was tun? »Ich empfehle euch die Touren mit top Aussicht und guten Singletrails. Da werden keine Höhenmeter verschenkt«, sagt Armin.
Spannend und entspannend
Wir teilen Armins Meinung, wollen vor allem aber auch die Vielfalt der Region entdecken. Außerdem soll unsere Tourenwahl der perfekte Mix aus spannend und entspannend sein. Für E-Mountainbiker gibt es dafür nahezu unbegrenzte Möglichkeiten – und das aufgrund des milden, sonnigen Klimas fast ganzjährig. Wir entscheiden uns mit der »Weinradroute Süd« für einen recht sanften Einstieg: 451 Höhenmeter verteilt auf 47 Kilometer. Sie führt uns wie eine Zeitreise durch das Etschtal, das durch den Rückzug der Gletscher in der letzten Eiszeit geformt wurde.
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