Anstatt mit dem Rucksack durch Südostasien zu trampen und mit dem Flugzeug nach Australien zu reisen, fahren Romina und Stefan seit April 2021 mit dem Reiserad durch Europa und möchten so über weite Umwege und weitaus mehr Abenteuern nach Down-Under gelangen. Hier gibt’s den ersten Teil ihrer spannenden Weltreise: Von Deutschland geht’s über die skandinavischen Länder bis ins Baltikum, durch Osteuropa bis hinein ins Alpenland. Hinter ihnen liegen über 11.000 km.
Teil 1: Deutschland – Dänemark – Schweden – Norwegen – Finnland –Estland – Lettland – Litauen – Polen – Tschechien – Slowakei – Österreich
Wir, das sind Romina (33) und Stefan (35), ein verheiratetes Paar aus Essen, im Ruhrgebiet. Nachdem wir gut ein Jahr mit der Auflösung unserer Wohnung beschäftigt waren, stand im Juni 2020 der Nachmieter vor der Tür und wir mussten uns binnen zwei Wochen eine neue Bleibe suchen. Von Montagewohnung bis zur Studenten-WG kam dabei alles für uns in Frage, denn den Wunsch nach einer Auszeit in Australien hatten wir trotz der Corona-Pandemie und die neue Wohnsituation sollte nur von kurzer Dauer sein. Schnell fanden wir eine Wohngemeinschaft nahe der Essener Innenstadt. Ein Reihenhaus, mit riesigem Wohn- und Essbereich und Garten, ein wahrer Glückstreffer.
Wir sitzen also in einem kleinen 12 Quadratmeter großen Zimmer, welches wir nun unser neues Zuhause nennen können und betrachten mit voller Anspannung die aktuellen Corona-Zahlen. Wir befinden uns mitten in der zweiten Welle und eine Spur von baldiger Reisefreiheit ist nicht in Sicht. Wie für viele anderen bedeutet es das vorzeitige Aus für unseren Traum vom Work and Holiday in Australien.
Doch anstatt die Köpfe in den Sand zu stecken, überlegen wir, welche Möglichkeiten es gibt, um doch an unser Ziel zu kommen. Vielleicht fahren wir einfach mit dem Fahrrad?!
WARUM EIGENTLICH NICHT MIT DEM FAHRRAD?
Und plötzlich war sie da, die Idee mit dem Rad nach Australien zu fahren. Aus dieser erstmal verrückten Rad-reise-Idee entwickelte sich nach und nach, schnell aber sicher, der Traum von einer stattlichen Fahrradweltreise. Nachdem wir uns mit der Materie intensiver beschäftigten, merkten wir schnell, dass wir damit gar nicht alleine sind und es einige Pärchen gibt, die schon seit vielen Jahren erfolgreich in der Welt herumradeln.
So standen wir also im Oktober 2020 in einem kleinen Fahrradladen in der Nachbarstadt und bestellten zwei nigelnagelneue Trekkingräder. Im Keller stapelten sich schon bald die ersten Ausrüstungsgegenstände wie Fahrradtaschen, Expeditionszelt und Camping-Kocher. Die Wochenenden verbrachten wir nun auf unseren alten Fahrrädern. Wir fingen klein mit 50-Kilometer-Touren an und steigerten uns langsam bis hoch zu 100 Kilometer. Als positiven Nebeneffekt entdeckten wir so das Ruhrgebiet und unsere Heimat mit seinen alten umgebauten Bahntrassen nochmal ganz neu. Bald fuhren wir die Strecken auch mit unseren neuen Reiserädern.
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