Die Gravel-Austria-Route erstreckt sich über rund 3.000 Kilometer und führt durch Österreichs atemberaubende Berg-, Flussund Seenlandschaften. Gravelbiker können sich auf ein anspruchsvolles, aber genussvolles Radabenteuer freuen – mit herausfordernden Anstiegen und spektakulären Abfahrten auf Asphalt und Schotter. Besonders praktisch: Die Tour lässt sich in zahlreiche lohnenswerte Tages- und Mehrtagestouren unterteilen. Hier präsentieren wir die spannendsten Highlights.

Kärnten – Ganz oben
Kärnten ist bekannt für seine glasklaren, teils türkisfarbenen Seen. Unweit von Völkermarkt etwa liegt einer der schönsten Badeseen Österreichs: der Klopeiner See. Auch weitere Seen wie der Faaker See oder der Ossiacher See liegen unweit der Route.
Sportlich wird es im letzten Drittel des Abschnitts, denn weiter geht‘s über den Großglockner, eine der schönsten Passstraßen Europas, nach Salzburg. Bei Dölsach endet die Strecke entlang der Drau, und der Anstieg auf den Iselsbergpass beginnt. Entlang der Möll geht es weiter aufwärts. Ab Heiligenblut warten 15 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von acht Prozent – eine echte Herausforderung! Mit dem Hochtor auf 2.504 Metern Höhe ist ein Ziel erreicht, das mit atemberaubenden Panoramablicken belohnt. Doch es gibt auch eine Alternative: Wer die Großglocknerhochalpenstraße umgehen möchte, kann die Bahnverbindung durch die Tauernschleuse nutzen. Diese verbindet Mallnitz in Kärnten mit Böckstein in Salzburg, und ein spezieller Radwagon bietet Platz für bis zu 70 Fahrräder.
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Tirol – Richtungswechsel im Gravel-Land
Der Anteil an geschotterten Wegen beträgt in Tirol gute 50 Prozent. Hinzu kommen zehn Prozent Singletrails. Der Rest verläuft auf asphaltierten Wegen und Straßen. Steil bergauf startet die Tour von Ost nach West – das ist die südlichere Route, die in beiden Richtungen befahren werden kann. Vom Pass Thurn führt ein geschotterter Weg zum Gauxjoch. Bergab geht es mit teils starkem Gefälle auf losem Untergrund, wodurch erhöhte Vorsicht geboten ist. Gut ausgebaute Radwege und kurze Straßenabschnitte ermöglichen eine bequeme Fahrt mit wechselnden Steigungen bis ins weitläufige Inntal. Dabei wird das Naturjuwel Berglsteiner See passiert, bevor der Inntalradweg bis nach Innsbruck führt. Die Tiroler Hauptstadt eignet sich hervorragend für einen ausgiebigen Kulturstopp mit einer zusätzlichen Übernachtung.
Weiter geht es am Fluss entlang durch das Inntal, ohne größere Herausforderungen. Erst ab Landeck wird die Route wieder bergiger. Über einen abwechslungsreichen Mix aus Asphalt und Schotter geht es bergauf, bis auf rund 1.800 Metern Höhe der Stausee Kops in Vorarlberg erreicht wird.
Wird Vorarlberg in östlicher Richtung verlassen, führt die Route ein zweites Mal durch Tirol – nun steht die nördliche Teilstrecke an. Auf rund 300 Kilometern sind stolze 5.460 Höhenmeter zu bewältigen! Da ein Großteil der Strecke über Schotter und losen Untergrund sowie über herausfordernde Abfahrten auf Singletrails verläuft, empfiehlt es sich, diesen Abschnitt von West nach Ost zu fahren. Von Warth aus führt die Strecke bergab ins Lechtal hinein. Der Lech, einer der letzten Wildflüsse Europas, begleitet die Tour bis zum Heiterwangersee mit seinen Badebuchten. Von dort steigt die Strecke mit mäßiger, aber stetiger Steigung bis nach Ehrwald an.
Unterwegs bieten grandiose Ausblicke kleine Verschnaufpausen. Oben angekommen, lädt eine gemütliche Hütte auf der Ehrwalder Alm mit Tiroler Schmankerln zur Stärkung ein. Anschließend folgt eine Abfahrt durch das Gaistal bis nach Mittenwald.
Der Weg verläuft nun weiter bergauf und bergab, mit teils sehr steilen kiesigen Anstiegen zur Vereiner Alm und zur Plumsjochhütte; beide sind im Sommer bewirtschaftet. Die Abfahrt in Richtung Achensee ist technisch anspruchsvoll. In Kufstein bietet sich eine Pause an, um die beeindruckende Festung zu besichtigen. Auf Asphalt geht es mit mäßigem Anstieg über den Walchsee nach Kössen. Nach der kiesigen Auffahrt zum Spielberghaus kann entweder dort übernachtet werden oder die Strecke führt weiter bergab auf gutem Fahrweg nach Saalbach im Salzburger Land.
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