Das Ötztal, ein Seitental des Inntals in Tirol, erlangte im Jahr 1991 internationale Aufmerksamkeit, als ein Ehepaar beim Wandern am Niederjochferner eine der ältesten Mumien der Welt gefunden hat. Die Autorin Connie Lemân schwang sich zusammen mit dem Fotografen Bernd Ritschel aufs E-Bike.
Mir ist eiskalt. Um den Sonnenaufgang von der Frischmannhütte aus zu beobachten, sind wir in aller Herrgottsfrühe in Umhausen gestartet – sehr motiviert, bis spätestens 6.15 Uhr die Frischmannhütte zu erreichen. Die Uhrzeit alleine ist schon Wahnsinn für einen Langschläfer wie mich. Zudem sind bis zum Ziel mehr als 1.350 Höhenmeter zu überwinden.
Doch die Lage der Frischmannhütte ist wie geschaffen für Sonnenaufgänge: Der Blick nach Osten reicht frei über das Fundustal bis zum Strahlkogel und breiten Grieskogel. Also ließ ich mich überreden. Und nun bin ich da. Durchgefroren. Die Hütte hat zu dieser Uhrzeit natürlich geschlossen.
Als die Sonne endlich aufgeht, schaut es aus, als würde man eine Aspirin in ein Glas Wasser werfen: milchig weiß. Die Sonne ist verdeckt von einer dünnen Wolkenschicht, die uns nicht den Gefallen tut, sich in irgendeiner Form rosig zu färben. Es wird einfach nur hell. Wenig später wird der Himmel blau und im strahlenden Sonnenschein fahren wir vorbei an pinken Alpenrosen hinunter zur Hinteren Fundusalm.
Der Weg schlängelt sich in Serpentinen steil hinab, und unten im Tal glitzert das Wasser zahlreicher mäandernder Gebirgsbäche und kleiner Seen in der Sonne. Ich aber fühle mich noch immer wie ein Eiszapfen. Die Hüttenwirtin der Fundusalm erkennt mein Dilemma und bietet mir einen Platz am Holzofen in der Küche an, wo sie mir eine Tasse heißen Kaffee einschenkt. Auf dem Herd brodelt eine Rindersuppe mit Gemüse. Die Wirtin ist so freundlich und herzerwärmend und der Kaffee tut sein Bestes, mich zu wärmen, dass ich wenig später eine Brettljause vom Feinsten auf der Panoramaterrasse der Alm genieße und über unseren missglückten Versuch, den Sonnenaufgang zu beobachten, lachen kann.
Das Ötztal in Tirol ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, die sich perfekt für Outdoor-Aktivitäten eignet. Von lieblichen Tälern, mit Bergwald und Blumenwiesen bestandenen Hängen hinauf in schroffe, hochalpine Welten mit einer hohen Dichte an Gipfeln über 3.000 Metern Höhe erstreckt sich die Vielfalt des Ötztals. Mit der zunehmenden Beliebtheit von E-Mountainbikes eröffnen sich neue Möglichkeiten, diese Gegend zu erkunden. Moderne E-Mountainbikes mit Half-Suspension bieten Komfort und Unterstützung auf geschotterten Fahrwegen, ohne dass die Notwendigkeit besteht, auf Fullys zurückzugreifen. Die hier vorgestellten E-Bike-Touren im unteren Ötztal eignen sich sowohl für erfahrene als auch für weniger geübte Biker.