Diebstahlschutz für Bikes
Keine Frage: Wird das Rad geklaut, so ist das in jedem Fall ärgerlich. Doppelt schlimm wirkt der Diebstahl aber während einer Fahrradreise. Dann ist nicht nur der Drahtesel weg, sondern auch der Urlaub zu Ende. Mit dem richtigen Fahrradschloss und ein paar einfachen Verhaltenstipps lässt sich das Diebstahlrisiko aber minimieren und Sie stehen nach der Pause im Biergarten nicht plötzlich ohne Gefährt da.
Text/Bilder: Michael Hennemann
Die schonungslose Wahrheit gleich vorweg: Den absoluten Schutz davor, Opfer eines Fahrraddiebstahls zu werden, gibt es leider nicht. Hat es ein Langfinger auf ein Fahrrad abgesehen und will es um jeden Preis haben, dann bekommt er es auch. Ob Seiten- oder Bolzenschneider, ob Hammer oder Eisensäge – mit roher Gewalt lässt sich früher oder später jedes Schloss knacken, und spätestens, wenn die (Akku-)Flex zu kreischen beginnt, muss selbst das solideste Schloss passen. Diese ernüchternde und zugegebenermaßen niederschmetternde Tatsache darf nun aber nicht dazu führen, sich fatalistisch dem Schicksal zu ergeben und den geeigneten Schutz zu vernachlässigen. Auch in Sachen Fahrraddiebstahl gilt das altbekannte Sprichwort »Gelegenheit macht Diebe«, und man muss den finsteren Gesellen ihr mieses Handwerk ja nicht noch durch ein minderwertiges Schloss erleichtern.
Die 3-Minuten-Regel
Selbst robuste Schlösser, die mechanischen Attacken längere Zeit standhalten, lassen sich von versierten Profiknackern durch das so genannte Picking (von englich »to pick« = stochern) mit dem richtigen Werkzeug in kurzer Zeit ganz ohne Gewalt öffnen. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist der eigentliche Schließzylinder, und den bestmöglichen Schutz bieten hier Scheibenzylinder. Ob gegen rohe Gewalt oder Fingerspitzengefühl: Ein gutes Schloss sollte mindestens drei Minuten standhalten. Mehr Geduld haben die Diebe in der Regel nicht, denn dann wird ihnen das Risiko, entdeckt zu werden, einfach zu groß.
Bauformen von Schlössern
Ein stabiles, hochwertiges Fahrradschloss gehört daher zur Grundausstattung eines jeden Fahrradfahrers. Stellt sich nur die Frage: Welches ist das Beste für die Reise? Grundsätzlich lassen sich die folgenden Baumformen unterscheiden: Bügelschlösser, Ketten- und Panzerkabelschlösser, Faltschlösser sowie Spiralkabelschlösser. Hier nun ein kurzer Überblick zu den Unterschieden der verschiedenen Schlosstypen und ihren jeweiligen Stärken und Schwächen.
Bügelschlösser: Sicher, aber unflexibel
Bügelschlösser mit einem robusten Stahlbügel gelten als die sichersten Lösungen auf dem Markt und bei Markenprodukten kann man davon ausgehen, dass ein Aufbruchsversuch mit roher Gewalt auf offener Straße nur eine geringe Aussicht auf Erfolg hat. Die Topmodelle leisten zusätzlich Widerstand gegen das erwähnte Lockpicking. Der größte Nachteil von Bügelschlössern: Sie eignen sich hervorragend, um den Rahmen an einem modernen Anlehnparker festzuschließen, erweisen sich ansonsten aber als recht unflexibel. Die Größe des Bügels begrenzt die Anschließmöglichkiten, und so ist z.B. ein Laternenmast meist schon zu dick.
Die vollständige Kaufberatung lesen Sie in der Ausgabe 5/2016 des Bike&Travel Magazins.