Vor langer Zeit waren große Teile Nordeuropas mit Heideflächen bedeckt. Heute findet man noch einige davon in Niedersachsen. Rund um das Örtchen Müden gibt es Heidschnucken, Findlinge und Wacholderwälder zu entdecken – und zur richtigen Zeit auch blühende Heide.
Anfangs sind es nur kleine Punkte in der Landschaft. Je näher wir kommen, desto größer werden sie. Meist sind sie dunkel, manche ein bisschen heller. Be-wegen die sich etwa? Dann, als wir mit den Rädern an die Ebene heranfahren, erkennen wir, was die Punkte wirklich sind: Schafe, genauer gesagt Heidschnucken. Es sind die typischen Tiere für diese Region und sogar ihr Wappentier.
Hier, mitten in Niedersachsen, ziehen sie das ganze Jahr über grasend durch die Landschaft. Die meisten Be-sucher kommen allerdings zur Heideblüte im Spätsom-mer – so wie wir. Auch wir hatten immer wieder Bilder von der Heideblüte gesehen, wenn die Landschaft ab etwa Anfang August wochenlang in Lila leuchtet. Das sah so hübsch aus, dass uns irgendwann die Neugier packte. Das wollten wir uns genauer anschauen.
Bei der ersten Heidefläche, die wir besuchen, geht die Blüte gerade erst los. Die Spitzen der Pflanzen schimmern in leichtem Lila. Nur an einigen Stellen sind die Blüten schon weiter aufgegangen und lassen erahnen, wie intensiv das Farbenspiel werden kann. Dann aber, als wir mit den Rädern die Große Heidetour abfahren, liegt plötzlich eine riesige Heidefläche vor uns und knallt intensiv aus der Landschaft heraus.
Früher sah es in weiten Teilen Nordeuropas so aus«, hatte uns Ranger Jan Brockmann vorher erklärt. Auf einer Karte zeigt er die großen Flächen, die vor gut 120 Jahren das heutige Skandinavien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien mit Heide bedeckten. Warum aber gab es ausgerechnet dort so viel davon?
Webcode #3375