Stadt-Land-Fluss-Radtour im Großherzogtum
Von den tollen Wandermöglichkeiten in Luxemburg haben sich Silke Rommel und Thomas Rathay bereits überzeugt. Nun waren sie mit den Rädern unterwegs und haben das kleine Land entlang seiner Flüsse, die häufig auch die Landesgrenzen bilden, erkundet. Die pulsierende Landeshauptstadt durfte auf der Rundstrecke auf keinen Fall fehlen. So haben sie sich Luxemburg Stadt als Start- und Endpunkt ihrer rund 200 km langen Tour entlang den Ufern von Alzette, Our, Sauer und Mosel ausgewählt.
Text: Silke Rommel / Bilder: Thomas Rathay
Auftakt mit einer Führung per Fahrrad durch »die Stadt«
»Moien«, schallt es uns entgegen, bevor uns Monique kreuz und quer bzw. hinauf und hinunter per Fahrrad durch »die Stadt« führt. Wenn Luxemburger von »der Stadt« sprechen, dann meinen sie die Landeshauptstadt Luxemburg Stadt. Nachdem sie uns eines der Wahrzeichen der Stadt, die »Gëlle Fra«, vorgestellt hat, stehen wir nun im Justizviertel. »Wenn ihr nach links schaut, seht ihr den schönsten Balkon Luxemburgs auf dem alten Teil der Festung, die Kasematten, die unterirdischen, noch begehbaren Gangsysteme und hinüber ins moderne Europaviertel auf dem Kirchberg«, erklärt die gebürtige Luxemburgerin und zertifizierte Radtourenleiterin Monique Goldschmit. Was für ein spektakulärer Auftakt unserer Radtour und welch gute Entscheidung, die Großstadt auf dem Rad mit einer Insiderin zu erfahren. Unter uns erstreckt sich der Stadtteil Grund mit seinen kleinen Kneipen entlang der Alzette. Bevor wir von dort auf unsere erste Etappe starten, wartet aber noch der Palast des Großherzogs, der Fëschmaart mit dem ältesten Gebäude der Stadt, der Park der Petrusse und der Fahrradlift auf uns. Der befördert uns auch von der Oberstadt hinunter nach Grund. Von dort nehmen wir nach zwei abwechslungsreichen und informativen Stunden den Zuweg Richtung Beggen zu unserer ersten, 31 km langen Piste cyclable de l’Alzette (PC 15) nach Ettelbrück. In Dommeldange überqueren wir die Bahnschienen und entdecken in Beggen das erste grün-weiße Schild mit der Aufschrift PC 15.
In der Peripherie wird es ruhiger
In den Vororten »der Stadt« angekommen, wird es bald schon viel gemächlicher. Die asphaltierte Route führt uns an kleineren Ortschaften vorbei. Wir sind sehr überrascht, wie schnell wir schon das Gefühl haben, auf dem Land unterwegs zu sein, denn vorbei an saftigen Wiesen und grasenden Kühen führt der Radweg. Bei Lorentzweiler füllen wir an einer Trinkwasser-Tankstelle unsere Radflaschen auf, das ist eine echt nützliche Installation. Die Strecke ist zwar topfeben, bietet aber kaum Schatten und die Sonne brennt vom Himmel. Nach 17 km nutzen wir in Mersch die Chance für eine Mittagseinkehr. Zum Glück fordert uns das Streckenprofil (noch) nicht heraus und auch mit vollem Magen lässt es sich bequem weiterfahren. Die Alzette, der erste Fluss unserer Flüsse-Radtour, zeigt sich uns mal mehr mal weniger, die Bahnschienen sind auf dem ersten Abschnitt dagegen ein treuer Begleiter! Kaum wieder auf dem Rad, heißt es stopp! Die Ruine der Wasserburg von Pettingen wirft sich uns förmlich vor die Räder. Hätten wir nicht gerade erst Mittagspause gemacht, wäre das auch ein idealer Platz für ein Picknick! Nach der Minibesichtigung wird die Strecke etwas anspruchsvoller, d.h. hügeliger, und die schweren Gepäcktaschen machen sich beim Treten bemerkbar. Dafür spendet der Wald nun Schatten. In Cruchten macht die Alzette eine 90-Grad-Kehre und unser Weg knickt ebenfalls ab.
GPS-Daten | Länge 204 km | Webcode #5601 | GPX Track herunterladen
Die vollständige Tourenbeschreibung lesen Sie in der Ausgabe 5/2016 des Bike&Travel Magazins.
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