Unterwegs im Hinterland der Donau
Radlern, die an Oberösterreich denken, kommt sofort der Donau-Radweg in den Sinn. Doch wie sieht es beiderseits des Stroms aus? Was gibt es dort zu sehen? Welche Strecken lohnen? Thorsten Brönner hat die Packtaschen ans Fahrrad gehängt. Er entdeckte mit dem Römer- und Mühlviertelradweg zwei wenig befahrene Routen, die sich zu einem Rundkurs verbinden lassen – ein Vergleich auf hohem Niveau.
Text/Bilder: Thorsten Brönner
Lammfromm schlummert Goliath auf einer Wiese. Sanft senkt sich sein massiger Körper. Die Augustsonne bricht durch die Kronen des Mischwalds, beleuchtet die friedliche Szene. Es ist angenehm warm; aber für Goliath gewiss zu warm. Er stammt aus Russland, ist rund 36 Jahre alt und bringt 300 Kilo auf die Waage. Goliath ist ein Braunbär. Beim Foto-Knipsen komme ich plötzlich ins Grübeln. Irgendetwas stimmt hier nicht: Der Koloss hat die Hinterläufe auf dem Boden gestützt. Die Ohren stehen aufrecht wie Teleskope. Er lauert. Von einer Sekunde auf die nächste springt er hoch auf alle viere, brüllt, zeigt seine Zähne. Die Drohgebärde gilt Suse, einer schmächtigen Artgenossin im Gehege nebenan. Meine Frau Monika und ich sind zum Gnadenhof für Bären bei Bad Füssing geradelt. Zur Zeit verbringen hier elf Tiere ihren Lebensabend. Sie haben Furchtbares erlebt: Einige vegetierten Jahrzehnte lang als »Tanzbären« vor sich hin. Andere hielt man in Osteuropa auf engstem Raum, um sie später freizulassen und abzuschießen. Auf dem Gnadenhof haben es Goliath & Co. besser. Es gibt viel Auslauf. Die Tiere können im Unterholz umherwandern. Besonders beliebt ist der Badeteich. Es macht Spaß, die Bären von der Aussichtsplattform herab zu beobachten, wie sie im kühlen Nass planschen.
GPS-Daten | Länge 560 km | Webcode #3341 | GPX Track herunterladen
Die vollständige Tourenbeschreibung lesen Sie in der Ausgabe 2/2016 des Bike&Travel Magazins.