Bewegung und Genuss fusionieren in den Schweizer Alpen zur Glücksformel. Durch die Wälder, Wiesen und Weinberge des Wallis geht es mit dem E-Mountainbike über einfache Schotterwege und verwurzelte Trails bis auf 2.500 Meter hinauf.
Am Anfang steht das Ende: Ich sitze in voller Radmontur auf einer Schaukel hoch über dem Val d’Anniviers. Mein E-Bike lehnt am Stamm der alten Lärche, von der die Schaukel herabhängt. In der Ferne liegen die Routen der vergangenen Woche, verteilt auf das Rhonetal und die umliegenden Berge. Mit jedem Schwung fallen die anstrengenden Rad-Kilometer von mir ab. Die Gerüche der Wälder, die wir durchquert haben, der Geschmack von Raclette und Weißwein, der Anblick der unglaublichen Gipfelparade: Erinnerungen machen sich lang-sam auf den Weg ins Langzeitgedächtnis.
Vier Tage zuvor startete die Mehrtagestour in Luftlinie zwölf Kilometer nordwestlich auf dem sonnigen Hochplateau von Crans-Montana. 300 Sonnentage und die reinste Luftqualität der Schweiz haben Montana Ende des 19. Jahrhunderts zum beliebten Kurort gemacht. Auch wenn damals vermutlich nicht von »Genuss-Kur« die Rede war, dürften die Gäste in den Sanatorien nur so gestaunt haben angesichts der Viertausenderkette, die sich am Bergkamm gegenüber in ihrer vollen Schönheit präsentiert. Der Blick reicht vom Bietschhorn über Dom, Weisshorn und Matterhorn bis zum Mont Blanc.
In der später entstandenen Feriensiedlung Crans-sur-Sierre urlaubte in den Siebzigerjahren die High Society. In den vergangenen Jahren hat sich Crans-Montana immer mehr zum Radler-Paradies entwickelt. Zur Auswahl stehen 200 Rennrad-Kilometer und 177 markierte MTB-, Cross-Country- und Enduro-Kilometer – allesamt mit dem E-Bike fahrbar.