Unterwegs auf dem Innradweg
Aus dem Engadin in der Schweiz führt der Innradweg bis ins bayerische Passau. Die landschaftlichen Gegensätze machen die Strecke so reizvoll und zu einem wahren Naturerlebnis. Andrea Strauß hat sich dem Reiz dieser Route hingegeben.
Text: Andrea Strauß / Bilder: Andreas Strauß
Im Sekundentakt biegen Autos in den staubigen Parkplatz am Malojapass. Deutsche, Italiener, Niederländer, Briten, Spanier, Österreicher, Schweizer, Russen. Manche lassen den Motor laufen, manche steigen aus und machen ihr Selfie, andere gehen die wenigen Schritte bis an das Geländer, von dem man den besten Blick in die Tiefe hat. Gute tausend Höhenmeter fällt das Tal in wenigen Kilometern ab. Die Maira, die man weit unten sieht, brodelt als Wildbach hinab, fließt auf den Comer See zu und weiter in den Po. Eine Flaschenpost, die man hier übers Geländer wirft, begegnet einem im nächsten Badeurlaub an der Adria – theoretisch.
Drehen wir uns um 180 Grad und blicken nach Nordosten auf den Ort Maloja, dann würde die Flaschenpost im Silser See landen, der Inn würde sie hinausschaukeln ins Engadin, durchs Inntal und durch Bayern nach Passau. Über die Donau käme sie ins Schwarze Meer. Vielleicht würden wir ihr bei der nächsten Städtereise nach Istanbul wieder begegnen.
Am Anfang der Anfang
Soweit soll unsere Reise nicht gehen, aber auf seinen rund 520 Flusskilometern wollen wir den Inn begleiten. Ein bis zwei Wochen Radtour setzt man dafür üblicherweise an, obwohl viele Radfahrer sich mehr Zeit lassen.
Strahlend blau hat auch unser Tag Null begonnen. Die Räder sind in der Pension in Maloja stehen geblieben. Mit leichtem Wandergepäck sind wir zum Parkplatz am Ortsausgang von Maloja gegangen. »Lägh dal Lunghin« (Lunghinsee) steht hier beschildert. Schwarz auf gelb. Knappe zwei Stunden schlängelt sich ein Pfad die Blumenwiesen hinauf zum Gebirgssee unter dem Lunghinpass. Der See gilt als Quelle des Inns. Wir kühlen die Füße, genießen den Ausblick, steigen schließlich ab, ganz zufrieden, wirklich am Beginn angefangen zu haben. Voller Vorfreude betrachten wir die Engadiner Seen. Morgen geht es los. Endlich! Tag 1. Mit einem Paukenschlag beginnt die erste Tagesetappe. Vom Ort Maloja radeln wir ins 15 Kilometer entfernte St. Moritz. Dazwischen liegen die vier wunderschönen Seen der Oberengadiner Seenplatte: der windgebeutelte Silsersee, der bei Surfern beliebte Silvaplanersee, der kleine Champfèrersee und der St. Moritzersee, umgeben vom mondänen St. Moritz. Eine Kette aus imposanten Dreitausendern säumen die Seen auf der Nordseite, große Tallandschaften liegen im Süden und schließen mit den Gletscherbergen der Berninagruppe ab.
Die vollständige Tourenbeschreibung lesen Sie in der Ausgabe 3/2015 des Bike&Travel Magazins