Hügeliges Gelände, vier Seen und jede Menge Strecken auch abseits der Asphaltstraßen: Die Region hat für Gravelbiker vieles zu bieten.
Wir hatten uns die Sache ursprünglich ganz anders vorgestellt: Wer nämlich an den Norden des Salzburger Landes denkt, der hat Bilder von sanften Hügeln, leichten Anstiegen und flachen Abfahrten im Kopf. So dachten wir zumindest. Spätestens jetzt, nach dem dritten Anstieg mit gefühlten 20 Prozent sind wir in der Realität angekommen. Eigentlich hätten wir es ja schon früher erkennen sollen: Zehn Rampen mit zwei Kilometern Länge sind so viel wie ein Anstieg mit stolzen 20 Kilometern. Nur eben aufgeteilt, aber in der Summe das Gleiche! So haben wir es unserer Schwäche für Mathematik zu verdanken, dass wir den letzten Hügel bis zu unserem Ziel mit Ächzen hochkurbeln. Halb ausgetrocknet, denn wer denkt schon daran, mehr als diese 1-Liter-Trinkflasche mitzunehmen, und reif für den Pensionsantritt – und das mit 40 Jahren!
Wir sind hier zum ersten Mal mit unseren Gravelbikes unterwegs. Bisher konnten wir die Region rund um das Salzburger Seeland nur mit unseren Badesachen und Stand-Up-Boards unsicher machen. Die vielen Seen vor den Toren der Salzburger Alpen locken jeden Sommer unzählige Gäste an ihre Ufer. Sommerfrische ist hier das Stichwort. Während die Leute in den Städten unter der Hitze schwitzen, ist in der Region immer für Abkühlung gesorgt. Sei es im Trockenen mit einen lauen Lüftchen, oder im kühlen Nass der Seen.
Aber nicht nur Erholungssuchende sind hier am richtigen Platz. Nein, auch Radfahrer finden in der Region eine große Auswahl an unterschiedlichen Touren. Das Salzburger Seenland als Tor zu den Alpen bietet Radfahrern ein Wegenetz von 600 Kilometern. Vorbei am Wallersee, Mattsee, Grabensee und Obertrumer See führen 17 ausgearbeitete Routen durch die schöne, hügelige Landschaft. Das Velodrom Salzburger Seeland hat nicht von ungefähr seinen Namen bekommen. Wie eine große Radrennbahn scheinen die Strecken zu sein, nur etwas größer und umgeben von Wiesen mit grasenden Kühen, Bauernhöfen, kleinen Orten in der hügeligen Landschaft und Seen, die im Sommer Anziehungspunkt vieler Freizeitsportler sind.
Wir cruisen durch Büsche und hohes Gras, gefolgt von einer Passage am Horsetooth Reservoir. Der dunkelblaue Stausee breitet seine Arme in die Hügel aus. Anschließend lassen wir die Räder laufen und sausen eine Abfahrt hinab. Auf den letzten Kilometern Richtung Fort Collins verdunkelt sich der Himmel. Zum Glück kennen meine Begleiter den kürzesten Weg zurück ins Zentrum. Dort ziehen wir vor dem Radladen die Bremsen.