Hartnäckig hält sich noch das Vorurteil, Nordeuropa sei kalt und mit Mücken verseucht. Das Gegenteil beweist der wunderbare Fernradweg Kattegattleden in Schweden, wie Autor Thomas Pfeiffer festgestellt hat. Er ist durch einen »kriminalistischen« Zufall auf das Land aufmerksam geworden und begeistert: Viel Natur und Kultur, keine Mücken, warme Septembersonne und entspannte Menschen.
Während eines geselligen Abends meint ein Bekannter: »Skandinavische Krimis sind oft schräg, aber sehr lesenswert!« Der Gedanke daran lässt mich nicht mehr los und bald liegt ein Krimi aus Schweden auf dem Küchentisch. Als ich Tage später die letzte Seite meines ersten gelesenen Skandi-Krimis« schließe, steht fest: Die nächste Radtour unternehme ich in Schweden.
Nach etlichen Vorbereitungen stehe ich schließlich auf dem Deck der Fähre und beobachte, wie das mächtige Fährschiff elegant in den Hafen von Göteborg gleitet. Im Fährterminal rolle ich an der langen Wagenkolonne vorbei in Richtung Ausfahrt. Vorne stehen Zollkontrolleure, die mich freundlich durchwinken. Vielleicht denken sie sich: Wer so wenig Gepäck bei sich hat, der schmuggelt keine Spirituosen.
SLOTTSSKOGEN, FIKA, ÄLVSNABBEN UND FESKEKÔRKA IN GÖTEBORG
Nach dem Einquartieren in eine Jugendherberge lockt mich die zweitgrößte Stadt Schwedens und ich fahre ohne Gepäck los. Mein erstes Ziel ist Slottsskogen – »die grüne Lunge Göteborgs«. Radfahrer und Spaziergänger genießen hier die breiten Parkwege und das reichhaltige Freizeitangebot. Ein Highlight ist das Tiergehege auf dem Plateau einer Anhöhe, wo man Elche sieht und Ziegen und Hühner streicheln kann.
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