Reiseräder: Freiheit auf zwei Rädern
Eine Reise kann man eigentlich mit jedem Rad unternehmen. Wenn’s sein muss, auch um die ganze Welt. Es sollte nur genug Gepäck transportieren können und dabei nicht mitten in der Wüste Gobi am Rahmenbruch zugrunde gehen. Doch im Ernst: Unter dem Begriff Reiserad versteht man heute Modelle, die sich durch hervorragende Stabilität sowie höchste Belastbarkeit auszeichnen und tendenziell fernreisetauglich sind – also die Extremversion eines Trekkingbikes. Unterscheiden lassen sich vor allem drei Varianten:
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1. Expeditionsrad
Das Expeditionsrad ist der Inbegriff des Reiserads schlechthin. Technisch weitgehend reduziert, setzt es auf wartungsarme Technik und leicht zu reparierendes Material. Eine Federung ist somit tabu, stattdessen gibt’s einen überall auf der Welt schweißbaren Stahlrahmen. Anstatt hydraulischer Felgenbremsen tun es auch einfache, per Seilzug aktivierte V-Brakes. Wichtig auch hier: Stabilität und hohe Belastbarkeit sowie genügend Gewindeösen für Gepäckträger, Trinkflaschenhalter und dergleichen Zubehör. Ein gutes Beispiel für diesen Radtyp ist der Modellklassiker „Randonneur“ von Koga (2.199 Euro), dessen Modellbezeichnung hinsichtlich des Radtyps ein wenig irreführend ist (siehe den übernächsten Abschnitt), im Sinne der Wortbedeutung (franz.: Wanderer) aber wieder passt.
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2. Komfortreiserad
Einen ganz anderen Weg beschreitet diese Spezies des Reiserades: Das Rad hat alles an Bord, von der Vollfederung bis hin zur Hightech-Lichtanlage. Dabei sind Komfortreiseräder durchaus für den harten Einsatz konzipiert und warten mit großen Reserven auf. Sprichwörtlich Siebenmeilenstiefel in Form eines Mittelmotors von Bosch bringt das „Delite rohloff“ von Riese & Müller (5.799 Euro) mit. Jeweils 100 mm Federweg bieten optimale Bodenhaftung auch auf rauem Terrain; dabei ist der rahmenfeste Gepäckträger von den gefederten Massen entkoppelt – was eine effektivere Funktion der Federung ermöglicht und die Fahrdynamik verbessert. Auch kommt bei diesem Modell die von Reiseradlern geschätzte 14-Gang Nabenschaltung Rohloff zum Einsatz. Ein echtes Reiserad bietet aber nicht nur Komfort auf langen Strecken, sondern ermöglicht dank robuster Bauweise von Rahmen und Gepäckträgern die Mitnahme von allerlei Reiseutensilien.
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3. Randonneur
Randonneure sind entweder klassische Reiseräder mit Rennlenker oder aber eine andere Bezeichnung für ein Reiserennrad. Sie werden meist bei schnelleren Radreisen mit leichterem Gepäck eingesetzt, die weitgehend über Asphaltstraßen führen. Hier sind die Grenzen zur Gattung der Cyclocross-Räder fließend, denn wie diese erweitern Randonneure die Rennradtechnik um breitere Bereifung und vergrößern das Einsatzgebiet. Rennlenker und Scheibenbremsen aus der Reihe der Cyclocrosser werden ergänzt durch Schutzbleche und Nabendynamo-Lichtanlage. Zudem erlauben Randonneure selbstverständlich die Montage eines Gepäckträgers. Die Möglichkeit einer individuellen Konfiguration bietet die Manufaktur Velotraum. Deren Modell „Speedster“ weicht zwar mit 26-Zoll-Rädern von der reinen Lehre des Randonneurs ab, ermöglicht aber durch das Baukastensystem vielfältigste Variationen des Themas, von sportlichminimalistisch bis zur Vollausstattung – alles mit Rennlenker, versteht sich.
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