Schon vor mehr als 2.000 Jahren hat die Via Claudia Augusta die Adriahäfen des römischen Imperiums mit der Donau nördlich der Alpen verbunden. Heute ist die alte Römerstraße eine der beliebtesten Radrouten über die Alpen. Maximilian Semsch hat sie ab Füssen unter die Räder genommen – und 10 Tipps und Highlights für Gleichgesinnte zusammengestellt.
Sicher, es gibt tatsächlich viele Wege nach Rom – aber auf keinem schwingt so viel Geschichte mit, keiner hat einen ähnlich großen Namen wie die Via Claudia Augusta. Sie bietet landschaftlich unglaublich viel Abwechslung: Sie führt durch das Alpenvorland, an kristallklaren Flüsse entlang, über kurvenreiche Pässe mit atemberaubender Aussicht und durch malerische Ortschaften.
Die Route startet offi ziell in Donauwörth und endet je nach Variante bei Venedig oder bei Ostiglia. Da ich den ersten Teil über Augsburg nach Füssen bereits kannte, habe ich mich für den Abschnitt von Füssen nach Venedig entschieden. Rund 650 Kilometer und 6.000 Höhenmeter in sieben Tagen habe ich mir vorgenommen, mit einigen schweißtreibenden und kilometerlangen Kletterpartien. Dank des E-Bikes schaffte ich aber auch diese Abschnitte mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Frei nach Vergil: »Omnia vincit birota!« – Das Fahrrad besiegt alles.
E-BIKE MIT GRIP WÄHLEN
Breitere Reifen sind auf der Via Claudia Augusta eindeutig von Vorteil: Der erste große Anstieg zum Fernpass in Österreich und auch einige Steigungen kurz nach Trient führen über Schotterpisten. Dort verschaffen sie auch mit Gepäck den nötigen Grip und Halt. Ein vollgefe-dertes Mountainbike, wie in manchen Reiseführern empfohlen, wird aber meiner Ansicht nach nicht benötigt. Und nur mit einem Rennrad wird man nicht so viel Spaß haben.