Auf dem E-Bike den ewigen Frühling genießen
E-Biken auf Gran Canaria ist eine ideale Mischung aus Küstenradwegen, die zu 128 Stränden führen, und steilen Gebirgstouren; aus halbwüstenartigen Landschaften im Süden und feuchtgrünen Urwäldern im Norden sowie einer außergewöhnlichen Inselkultur.
Der Aufstieg hat sich gelohnt: Gen Norden blicken wir in das Gipfelgewirr der erodierten Vulkankegel. Beim Blick nach Süden strahlt einem hinter den bräunlich-rötlichen Ausläufern des Gebirges das tiefblaue Meer entgegen. Der Aussichtspunkt »Alto Pedro Gonzalez« eröffnet Panorama-Aussichten, die ihresgleichen suchen. Auf jeder E-Bike-Tour auf Gran Canaria kommt man in den Genuss einer einzigartigen Landschaft, die seit 2005 UNESCO-Biosphärenreservat ist. Direkt hinter den feinen Sandstränden, an denen sich bis spät in den November hinein Sonnenhungrige räkeln, reckt sich ein schroffes Vulkangebirge in den Himmel. Einige der Gipfel der nur 1.560 km² großen Insel kratzen an der 2.000-Meter-Marke.
Acht ausgewählte Touren stellt der Tourismusverband auf seiner Homepage vor. Die Königstour ist mit Sicherheit die Rundtour um die Insel. Sie ist mit 190 Kilometern Länge nicht für alle an einem Tag zu schaffen. Zum Glück gibt es in Gran Canaria eines im Überfluss: Unterkünfte. Man kann die Tour also beliebig auf zwei, drei oder gar vier Tage aufteilen und sich Zeit für den Aufenthalt an einem der 128 Strände und in den vielen hübschen Küstenorten nehmen.
TENERIFFA ZUM GREIFEN NAHE
Die Tour startet in Puerto de Mogán, dem Hafen des gleichnamigen Dorfes. Gleich zu Beginn geht es sieben Kilometer lang über einen Gebirgspass mit einmaligem Panoramablick vom Aussichtspunkt »La Aldea«. Während wir im Anschluss gemütlich bergab rollen, lassen wir den Blick in die Ferne schweifen. Teneriffa scheint zum Greifen nahe zu sein. Und schon geht es mit leichtem Wadendruck wieder bergauf. Eine weitere Passstraße führt über neun Kilometer zum Aussichtspunkt »El Balcón«, der seinen Namen »der Balkon« zu Recht trägt. Der aus Beton und Glas gebaute Vorbau ragt über das steile Kliff aus Vulkangestein hinaus. Tief unter den Füßen plätschert das tiefblaue Meer. Die Einsichten in die vertikalen, rund hundert Meter hohen Felswände sind atemberaubend.
Am höchsten Punkt des Passes, dem »Andén Verde«, verweilen wir und lassen diesen wohl schroffsten Abschnitt der Küste auf uns wirken. Wir befinden uns am Rande des Naturparks Tamadaba, der einen großen Teil der Westküste südlich von Agaete umfasst. Bekannt ist der Park aber für die unglaublich schönen Kiefernwälder. Nur die Kanarischen Kiefern, unter denen wir gerade radeln, halten die Temperaturextreme auf der Insel aus. Denn die Atlantikinsel wird zwar »Insel des ewigen Frühlings« genannt und ist bekannt für ihr gemäßigtes Klima mit ganzjährigen Durchschnittstemperaturen von rund 24 Grad. Doch die Temperaturdifferenz ist vor allem in höheren Lagen sehr stark ausgeprägt. Es können im Winter gleichzeitig 30 Grad an der Küste und 5 Grad in den Bergen herrschen. Im Sommer ist es umgekehrt. Dann ist es um die »Cumbre«, wie die Gipfelregion genannt wird, heißer als am Strand – mit Temperaturen über 40 Grad.
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