Mediterrane Temperaturen am Gardasee und alpines Klima in den Bergen: Im Trentino herrschen die besten Voraussetzungen für abwechslungsreiche Radtouren.
Hier gibt’s irgendwie alles: Berge, Badeseen, Schlösser und Burgen en masse«, sagt der Fotograf Hannes Tell, als wir im Auto über den Brenner-Pass ins Trentino einrollen. Die norditalienische Region zwischen den Dolomiten und dem Gardasee bietet ihren Gästen eine gigantische Spielwiese; ganz gleich, ob man am liebsten auf dem Fahrrad die Gegend erkundet, die Wanderschuhe schnürt, kletternd die zahlreichen Felswände hinter sich lässt, Museen, Schlösser und Burgen besichtigt – hier gibt’s alles auf einmal. Was kaum einer weiß: Rund 60 Prozent des Trentino sind mit dichtem Wald bedeckt, und circa 30 Prozent der Gesamtfläche bestehen aus Naturschutzgebieten, wie den drei Naturparks Stilfser Joch, Panevaggio-Pale di San Martino und Adamello-Brenta. Hinzu kommen zahlreiche regionale und lokale geschützte Naturgebiete und Biotope. Super für Fahrradfahrer, egal ob Familien mit großen und kleinen Rädern auf entspannten Fahrradwegen oder schmale Pfade in den Bergen für Mountainbiker: Die Region verfügt über ein dichtes Netz an Fahrradwegen und über ein Mountainbike-Wegenetz, das in Zusammenarbeit mit Forstwirtschaft und Naturschutz entstand.
Wir fahren weiter durch das Etschtal. Das Valle dell’Adige, so die Bezeichnung auf Italienisch, teilt nach Südtirol die sich anschließende Region in Ost- und West-Trentino auf. Die 6.400 Quadratkilometer große und autonome Provinz Trento liegt im Norden Italiens, zwischen Veneto und Lombardei. Im Gegensatz zu Südtirol wird im Trentino Italienisch gesprochen und ebenso die italienische Lebensart gepflegt, gerade was die Küche und Gastkultur angeht. Der knapp 120.000 Einwohner zählende Hauptort Trient mit seinen vielen Studenten bietet auch Großstadtkultur und eine reiche Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten. Der berühmte Architekt Renzo Piano hat 2013 in Trento das Wissenschaftsmuseum Muse geschaffen: ein Haus mit rund 19.000 Quadratmetern Fläche zum Entdecken und Lernen, insbesondere über die alpine Natur. Doch im Trentino locken noch weitere Museen wie das Luftfahrtmuseum Gianni Caproni, das Museum für Moderne Kunst MART in Rovereto und weitere historische Burgen und Schlösser.
Zwischen den Steintürmen und Palazzi lugen immer wieder grüne Berge hervor. Tridentum nannten die Römer die Stadt, weil sie zwischen drei Bergspitzen liegt. Für einen Ausflug fahren die Trienter im Sommer wie im Winter am liebsten auf den 2.180 Meter hohen Monte Bondone, ihren Hausberg – ein Sommerhighlight ist auch die neu restaurierte Villa di Orfeo. Über dem Etschtal zwischen Rovereto und Trento erhebt sich Europas größte Burganlage: Castel Beseno.
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