Trekkingsocken sind echte High-Tech-Produkte. Das mag auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich sein, aber von der richtigen Socke hängt meist viel ab auf Wandertouren. Michael Hennemann hat sich am Markt umgeschaut und nimmt das aktuelle Angebot unter die Lupe. Zudem leistet er Hilfestellung bei der Auswahl der optimalen Socke.
Zugegeben, Trekkingsocken haben in etwa den Coolnessfaktor eines Bausparvertrags. Bei der Frage nach der perfekten Ausrüstung für die Trekkingtour rücken sie meist weit in den Hintergrund, denn modische Membran-Jacken, rustikale Kocher oder Technikgadgets wie GPS-Empfänger wirken auf den ersten Blick einfach um einiges interessanter. Dabei sind die Anforderungen an eine Socke höher als an jedes andere Kleidungsstück. Den lieben, harten Wandertag lang werden sie vom Trekkingstiefel eingezwängt, gedrückt und gerieben. Da die Füße auf einer Trekkingtour naturgemäß stark belastet werden, lohnt es, sich ein paar Gedanken über die Fußbekleidung zu machen. Diese Kaufberatung soll Ihnen dabei helfen, die für Sie perfekte Socke zu finden, damit die Freude an der Tour nicht von Blasen oder anderweitig in Mitleidenschaft gezogenen Füßen getrübt wird.
So eine Socke hat es gar nicht leicht
Wie bei den übrigen Outdoortextilien ist auch bei Trekking- und Wandersocken Funktion gefragt. Bei Kälte soll der Fuß schön warm gehalten werden, bei Hitze dagegen sind Schweißfüße unerwünscht. Damit sich keine Blasen bilden, darf nichts drücken und die Socke muss sich faltenfrei wie eine zweite Haut an den Fuß schmiegen. Und selbst bei großer Anstrengung und mehrtägigem Einsatz darf die Geruchsentwicklung nicht zu stark ansteigen, will man es sich nicht mit dem/der Zeltpartner/in verderben. Und als wäre das alles noch nicht Anspruch genug, sind die Socken nach dem abendlichen Waschgang am Etappenende spätestens am nächsten Morgen wieder trocken und einsatzbereit. Last but not least, sollten die ja nicht gerade billigen Trekkingsocken dann selbst nach mehrmaligem Waschen noch ansehnlich ausschauen, nicht pillen und natürlich keine Löcher bekommen.
Bei der Größenwahl kann man sich an der normalen Schuhgröße orientieren (bei einigen Modellen muss zusätzlich der Wadenumfang berücksichtigt werden) und idealerweise sollte sich die Socke faltenfrei an den Fuß schmiegen, ohne ihn dabei einzuzwängen. Alleinstellungsmerkmal der Wrightsock-Trekkingsocken ist die doppellagige Konstruktion aus einem Innen- und einem Außensocken. Beide Lagen sind an drei Stellen miteinander verbunden, so dass sich die beiden Socken gegeneinander reiben und nicht an der Haut scheuern.
Die besten Schuhe nützen nichts, wenn die Socke nicht mitspielt
Für perfekten Tragekomfort muss die Socke aber nicht nur zum Fuß, sondern auch zum Schuh passen. Das erklärt dann auch, warum der Schweizer Sockenfabrikant Rohner seinen schlicht Trekking genannten Socken in zwei Varianten anbietet. Das »Fibre tech«-Modell kommt mit einer saugfähigen Plüschfütterung daher, die im Zusammenspiel mit einer atmungsaktiven Membran die Haut schön trocken hält. Für Lederschuhe gedacht ist dagegen das Modell mit dem Namenszusatz »Original« aus Schurwolle, die Reibung und Druckstellen verhindert.
Natürlich spielt aber auch der geplante Einsatzzweck eine Rolle bei der Auswahl, denn bei langen An-/oder Abstiegen mit schwerem Rucksack auf dem Buckel ist die Gefahr von Druckstellen natürlich höher als beim Sonntagsnachmittagsspaziergang durch den Stadtpark. Um es kurz zu machen: DIE perfekte Socke für jede Tour, jedes Gelände und jede Witterung gibt es leider nicht. So unterschiedlich die Anforderungen, so vielfältig präsentiert sich auch das Angebot. Die Palette der angebotenen Socken reicht von dünnen, alltagstauglichen Socken für den Spaziergang mit leichten Sport- oder Wanderschuhen über dicke Socken für die Schneeschuhwanderung bis hin zu »medizinischen« Strümpfen wie den CEP Outdoor Socks. Die verbesserte Durchblutung soll dabei die Leistungsfähigkeit erhöhen und der gezielte Kompressionsdruck Vibrationen verringern und so die Trittsicherheit erhöhen. Durch die Stabilisierung der Gelenke werden außerdem Verletzungen vorgebeugt.
Allen Trekking- und Wandersocken gemein ist die zusätzliche Polsterung an den besonders geforderten Zonen wie Sohlen, Zehen und Fersen. Um diese Polsterung zu erreichen, setzen die Hersteller in den genannten Bereichen entweder mehr Material ein oder es kommen spezielle Kunstfasern zum Einsatz. So sind z.B. beim Keen Olympus Lite Crew Ferse und Zehenbereich aus extra festen Nylonfasern gewebt…
Text/Bilder: Michael Hennemann
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 02/2014.