QR-Code-Plaketten am Wegesrand erleichtern Audioführungen für Naturerbe-App
Was bedeutet Wildnis für den Wald rund um das Forsthaus Steinhaus? Warum legten die Troisdorfer 1938 der Nähe der Burg Wissem einen Waldpark an? Was zeichnet das Obstbaummuseum am Gut Leidenhausen aus? Und was charakterisiert den Bruchwald nicht weit entfernt vom Turmhof? Antworten auf diese und andere Fragen können Besucher über kostenlose Audioführungen der Naturerbe-App erhalten. Wer Interesse hat etwa zum „Wahner Heide Tag“ am 1. Mai die Wahner Heide und den Königsforst zu erkunden, kann sich jetzt noch einfacher mit der mobilen Applikation für Smartphones und Tablets führen lassen: Entlang der vier Routen hat die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, jetzt Plaketten mit QR-Codes installiert. Indem Wanderer die schwarz-weißen Grafiken mithilfe ihrer Smartphones einscannen, können Sie vor Ort spannende Informationen zur Natur abzurufen. Die Naurerbe-App steht unter www.dbu.de/naturerbeapp kostenlos zum Download bereit.
Ulrike Tesch, Mitarbeiterin der Stadt Troisdorf für das Portal Burg Wissem, und Jens Riekenbrock vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser bringen die QR-Codes in der Wahner Heide an. © Bundesforst
QR-Codes für reibungslose Audioführungen durch Wald und Heide
„Im belaubten Wald sind die GPS-Funksignale teilweise sehr schwach. Daher haben wir für die DBU-Tochter in der vergangenen Woche die Plaketten mit den QR-Codes an den Wegemarkierungspfählen angebracht, sodass Besucher keine der Stationen mit hinterlegten Audioführungen verpassen“, erläutert DBU-Koordinator Florian Zieseniß vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser. Die Entwicklung der Wanderapp war ein bundesweites Kooperationsprojekt verschiedener Flächeneigentümer. Rund um den Flughafen Köln-Bonn hat die DBU-Tochter das Projekt gemeinsam mit dem Forum Wahner Heide/Köngisforst umgesetzt. „Die Naturerbe-App ermöglichst tiefe Einblicke in die Natur der Wahner Heide und schafft zusätzliche Anreize für Naturerlebnisse“, freut sich Dr. Hermann-Josef Tebroke, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises und Vorsitzender des Forums Wahner Heide/Königsforst.
Einfache Bedienung: Mit ein paar Kicks zum Startpunkt der Route
Die Audiotouren starten jeweils an den vier Besucherportalen Forsthaus Steinhaus (Bergisch-Gladbach), Turmhof (Rösrath), Burg Wissem (Troisdorf) und Gut Leidenhausen (Köln-Porz). Die Handhabung ist einfach: Wer sich die Applikation zuhause mithilfe eines W-Lan-Netzes auf sein Smartphone geladen hat, sieht eine Übersichtskarte mit Flächen des Nationalen Naturerbes, für die bereits Informationen zur Verfügung stehen. Zum Nationalen Naturerbe gehören bislang bundesweit insgesamt 155.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen, die der Bund an Länder, Verbände und Stiftungen übertragen hat, um die Natur dort zu schützen. So trägt die DBU-Tochter als Treuhänderin beispielsweise die Verantwortung für 47 Flächen mit rund 60.000 Hektar. „Von der Kartenansicht können Anwender dann auf die DBU-Naturerbefläche Wahner Heide klicken und so die speziell für die Liegenschaft entwickelten Audioführungen laden“, erläutert DBU-Projektkoordinatorin Claudia Pieper.
Routen zwischen fünf und 14 Kilometer lang – Sprecher erklärt Besonderheiten der Natur
Dann kann es losgehen: Die Naturerbe-App zeigt vier Routen mit Längen zwischen fünf und 14 Kilometern. In der Regel blinkt 50 Meter, bevor Wanderer einen interessanten Punkt erreichen, eine Benachrichtigung auf. Mit einem weiteren Klick erläutern Sprecher Hintergründe, etwa warum der Borkenkäfer für Nadelwälder gefährlich werden kann. „Wenn das Ortungssignal in der Natur nicht stark genug ist, um die nächste Information am Handy auszulösen, helfen die QR-Codes“, weiß Pieper. In der App ist ein QR-Code-Reader eingebaut, so dass Nutzer damit einfach die Grafiken abfotografieren und so die nächste Sprachdatei starten können.
Vom Käuzchen, über die Studentin zum Förster: Audioführungen mit besonderen Sprecherkonstellationen
Jede Route hat einen eigenen Schwerpunkt: So laufen Wanderer auf der Tour vom Portal Turmhof einen Rundweg durch den Geisterbusch. Bei der Wanderung vom Forsthaus Steinhaus erfahren sie in akustischer Begleitung des Försters Leonard Fuchs und eines vorlauten Käuzchens Wissenswertes über Wildnis und Waldentwicklung, Baumarten und ihre Mythen. Bei der Route vom Portal Gut Leidenhausen geht es um Kies, Sand und Wasser, bei der Wanderung ab Burg Wissem um Hintergründe etwa zur Heidepflege.
DBU-Tochter hat rund 2.000 Hektar vom Bund übernommen
Im Ballungsraum Köln/Bonn liegen die Naturräume Wahner Heide und Königsforst. Die nördliche Wahner Heide mit rund 2.000 Hektar hat die DBU-Tochter vom Bund übernommen. Die Südheide misst rund 1.500 Hektar, ist weiterhin im Eigentum des Bundes und wird von der Bundeswehr und der Bundespolizei als Übungsgelände genutzt. Der Königsforst ist Eigentum des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam bilden diese Teile das größte Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens.