Wenn sich im Frühling die Knospen der Apfelbäume öffnen, verwandeln sich die weitläufigen Täler und Berghänge in ein Blütenmeer von zartem Weiß-Rosa. Nicht nur für die Bienen ist die Südtiroler Apfelblüte ein betörendes Naturspektakel.
Dieses Licht, diese Wärme, diese Farben! Golden funkeln die Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche des Infinity-Pools, 27 Grad warme Luft umschmeicheln den Gast, der es sich in den Lounge-Sesseln auf der herrlichen Terrasse gemütlich gemacht hat.
Im Hotel Muchele, einer Wohlfühl-Oase, die sich perfekt in die alpin-mediterrane Umgebung von Burgstall im Etschtal an die Tschögglberger Hochebene fügt, ist es gleich bei der Ankunft zu spüren: eine unbeschwerte Heiterkeit, die das Südtiroler Lebensgefühl ausmacht. 300 Sonnentage im Jahr wird Südtirol mit diesem wunderbaren Licht verwöhnt. Wer nördlich des Brenner-Passes wohnt, darf ruhigen Gewissens neidisch sein.
Diese besonderen klimatischen Bedingungen bleiben nicht ohne Wirkung: Sie sorgen nicht nur für ein heiteres Gemüt bei Einheimischen und Gästen. Es sind auch ideale Bedingungen für Südtirols wichtiges Exportgut. In Südtirol werden jährlich rund 900.0000 Tonnen Äpfel geerntet – etwa 8 Prozent der europäischen Ernte!
Im alpin-mediterranen Mikroklima mit kühlen Nächten und warmen, sonnigen Tagen reifen in den Tal-Lagen bis auf 1.100 Metern Höhe schmackhafte Früchte heran, von denen 13 Apfelsorten das Gütesiegel »Südtiroler Apfel g.g.A.« (geschützte geografische Angabe) tragen. Dazu zählen die Sorten Fuji, Gala, Granny Smith, Golden Delicious, Morgenduft, Winesap, Pinova, Topaz, Idared, Red Delicious, Braeburn, Elstar, Jonagold. Weitere Markenäpfel werden unter Namen wie Pink Lady, Kanzi, Ambrosia, Crimson Snow oder Cosmic Crisp angebaut.
DER URAPFEL STAMMT AUS KASACHSTAN
In fast allen Kulturen wird der Apfel mit einer besonderen Symbolik verbunden. Als Zeichen des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Liebe, aber auch als Bildnis von Macht und Herrschaft.
Petra Niederstätter ist Apfel- und Genussbotschafterin im Dorf Tirol. Bei einer Wanderung auf dem Apfelweg erzählt sie von der besonderen Bedeutung der Frucht.
Ursprünglich stammt die Frucht aus den Bergen Kasachstan. Noch heute existieren dort wilde Apfelwälder mit den Urahnen der heutigen Apfelsorten. Über die Seidenstraße, jenem antiken Handelsweg zwischen China und Griechenland, gelangte der Apfel zunächst nach Rom und später, im 13. Jahrhundert, auch nach Südtirol. Dort pflanzten die Bauern die Äpfel zunächst zur Selbstversorgung an. Der Apfel etablierte sich schnell als beliebte Speise an europäischen Adelshäusern, die von Kraxenträgern mit schweren Holzgerüsten über die Alpenpässe transportiert wurden.
Als 1867 die Brennereisenbahn in Betrieb ging, kam der Export so richtig in Schwung, denn die Nachfrage an den Kaiserhöfen in Wien, Berlin und Sankt Petersburg nach den süßen, knackigen Äpfeln war enorm. 1893 kamen in Meran 22 Bauern zusammen und gründeten eine Initiative aus der die erste Obstgenossenschaft hervorging.
Heute arbeiten in Südtirol 6.000 Obstbauern, meist sind es kleine Familienbetriebe, die durchschnittlich eine Fläche von drei Hektar mit Apfelbäumen bewirtschaften.
Längst hat der Apfel seinen Weg in die Südtiroler Küche gefunden. Und dass er mehr kann als nur zu Apfelstrudel verarbeitet zu werden, zeigt Alexander Somvi im Restaurant SomVino im Dorf Tirol, das einen herrlichen Blick auf Meran bietet. Im stilvoll eingerichteten Restaurant veredelt er pfiffig kreative Gerichte mit Äpfeln.