Zu den Resten einer antiken Stadt, durch ein üppig-grünes Tal und auf eine Einladung zu hausgemachten Süßigkeiten: Auf Andros wurden alte Pfade freigeräumt, um ein Wanderwegenetz zu schaffen. Das ist mittlerweile gut ausgebaut und abwechslungsreich und macht die Kykladeninsel zu einer der besten Wanderdestinationen der Ägäis.
Innerhalb weniger Tage hatte sich Gerard Kramer infi ziert. Was dramatisch klingt, war für ihn aber harmlos und ein richtiger Glücksfall. »Das Andros-Virus hat mich voll erwischt«, erinnert sich der Niederländer. Vor vier Jahren kam er zum ersten Mal zum Wandern auf die Kykladeninsel – und verliebte sich sofort, wie er sagt. »Die Schönheit der Insel und die Wandermöglichkeiten: Es fühlte sich an wie das Puzzleteil, nach dem ich so lange gesucht hatte.«
Kurze Zeit später, mit Mitte 50, zog der Versicherungsmakler sogar auf die Insel. Dort engagiert er sich in der Initiative »Andros Routes«, die ehemalige Eselpfade zwischen den Dörfern zu Wanderwegen ausbaut. Knapp 200 Kilometer dieser meist einfachen oder mittelschweren Pfade führen durch Andros und machen das Eiland zu einer idealen Wanderdestination – Teile wurden als »Leading Quality Trails – Best of Europe« ausgezeichnet. Das Wegenetz ist dabei so gut ausgebaut und abwechslungsreich, dass man problemlos mehrere Tage oder noch länger für einen Urlaub einplanen kann.
Gerard Kramer zeigt uns zum Beispiel einen Rundwanderweg im Südosten der Insel. Wir entdecken hohe Zypressen, alte Stadtmauern und vor allem Felder voller Zitronenbäume: Andros ist bekannt für seine Zitrusfrüchte, früher wurden sie auf Schiffe verladen und über die Ägäis transportiert. Mittlerweile ist diese Wanderung eine von rund 20 bestens ausgeschilderten Andros-Touren. Drei weitere, besonders schöne sollen nun genauer vorgestellt werden.