Die Region Fribourg im Westen der Schweiz besitzt ein weitläufiges Wanderwegenetz und jede Menge kulturelle Highlights. Wandern & Reisen-Redakteurin Katharina Baus entdeckte beides.
»Hoffen wir mal, dass wir nicht komplett nass werden«, sagt Debora, meine Wanderführerin, blickt am Waldparkplatz besorgt in die Regenradar-App und anschließend in die dunklen Wolken, die sich auf der glatten Wasseroberfläche des Greyerzersees spiegeln. Etwa zwei Stunden bleiben uns für unsere Wanderung von Corbières nach Broc, danach wird’s ungemütlich – oder sagen wir: mit hoher Wahrscheinlichkeit extrem nass. Insgesamt drei Tage sind wir zusammen mit Carole, Auszubildende bei Fribourg Region, zum Wandern in der Region Fribourg, zu Deutsch: Freiburg, in der Westschweiz unterwegs. Die Region Fribourg entspricht dem Schweizer Kanton Freiburg. Hier spricht man im Westen Französisch und im Osten Deutsch. Landschaftlich beeindruckt das Drei-Seen-Land, an das sich die Freiburger Voralpen anschließen. Fribourg, die Hauptstadt, liegt mittendrin.
Wie ein riesiger Spiegel schmiegt sich der Greyerzersee in sein alpines Umland. Wir nehmen den weichen Waldboden unter die Sohlen. Der Stausee zwischen Fribourg und Bulle ist mit einer Länge von 13,5 Kilometern der längste der Schweiz. Auf der Insel von Ogoz im nördlichen Teil des Sees thronen eine kleine Kapelle und zwei Burgruinen – Überreste eines Städtchens aus dem 13. Jahrhundert. 1948 versank es bei der Stauung der Saane in den Fluten. Hochzeitsgäste, die zur Kapelle gelangen wollen, setzen in Port d’Ogoz mit Booten über, doch eine Bootsfahrt lohnt sich auch, wenn nicht geheiratet werden soll. »Als Kind bin ich mit meinem Vater des Öfteren zum Inselchen von Ogoz gelaufen, wenn im Frühjahr der Pegel niedrig war«, erzählt Debora.