Auf und nieder, immer wieder

Unterwegs im Valle Spluga auf wenig frequentierten Pfaden

Die Umrundung des Valle Spluga (Splügental) in der Lombardei – möglichst nahe an den Gipfelketten – ist nichts für jedermann. Steile Pässe, schroffes Gelände und teilweise wenig begangene Pfade fordern ihren Tribut. Dafür darf man atemberaubende Ausblicke genießen, die einen mit Ehrfurcht erfüllen. Unterwegs eröffnet sich eine wilde Landschaft, in der die Natur noch intakt ist.

TEXT/BILDER: MARION UND MICHAEL MARQUARDT

Mit letzter Kraft mühe ich mich durch den sulzigen Schnee in Richtung Bivacco Chiara e Walter. Unser Etappenziel ist in Sicht – das gibt mir etwas Energie. Seit etwa einer Stun-de haben wir unsere Schneeschuhe angeschnallt. Hier oben auf 2.300 Metern ist sogar Mitte Juni die Schneedecke noch geschlossen.

Wahrscheinlich wä-ren wir mit Steigeisen besser bedient gewesen. Aber zu-mindest etwas Halt geben uns die Schneeschuhe auf dem letzten steilen Stück. Gut, dass wir auf die Empfehlung von Valente, dem Hüttenwirt im Val di Lei, gehört haben. Wir befinden uns auf der ersten Etappe des Valle-Spluga-Trekkings, einem Fernwanderweg im Valchia-venna. Dieser hat es mit über 7.000 Höhenmetern in sich. Und mit schwerem Gepäck und Proviant für sie-ben Tage auf dem Rücken umso mehr. Aber schon die Ankunft auf dem Passo di Lei entschädigt für alle Stra-pazen des Tages. Oben erwartet uns ein Mailänder, der hier jedes Jahr mehrere Tage verbringt. Er bietet uns eine Tasse Tee an – perfekt, um anzukommen.

Das Biwak ist mit neun Betten, einer Kochmöglich-keit sowie Notverpflegung ausgestattet. Die brauchen wir natürlich nicht – wir kochen Linsen, die wir im Ge-päck haben. Fließendes Wasser gibt es direkt nebenan aus dem Gletscherbach. An Trinkwasser zu kommen, ist hier übrigens nie ein Thema. An jedem Biwak gibt es Wasserquellen, aus denen man unbedenklich trinken kann. Und auch tagsüber queren wir alle paar Stunden Bachläufe oder Brunnen.

Trotz der einfachen Betten schlafen wir tief und fest. Beim Frühstück vor dem Biwak genießen wir noch ein-mal die Wahnsinnsaussicht. Auch für uns ein Ort, an dem wir es ein paar Tage aushalten würden. Aber wir haben noch einiges an Strecke vor uns. Überall hören und sehen wir Murmeltiere, die die Morgensonne genie-ßen. Vor die Kamera bekommen wir allerdings keinen der wachsamen Bergbewohner.

VAL DI LEI: VON DER ITALIENISCHEN SEITE NUR ZU FUSS ERREICHBAR
Der zweite Tag verspricht, etwas weniger anstren-gend zu werden. Wir steigen ins abgeschiedene Val di Lei ab. Während der gesamten Etappe treffen wir keine Menschenseele. Nur einige Kühe und unzählige Mur-meltiere bekommen wir zu Gesicht. Am Rifugio Baita del Capriolo erwartet uns schon der Hüttenwirt Valente. Wir hatten uns vor Beginn der Wanderung telefonisch angekündigt und Betten reserviert.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 8/2024 des trekking-Magazins.
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