Ein Urlaub im Herzen Italiens, wo sich Kunst und Geschichte, Natur und Kultur, Ambiente und Gastronomie miteinander verbinden lassen, und das nur wenige Schritte vom Meer entfernt? Das ist möglich im Po-Delta-Park!
Der Po-Delta-Park ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas sowie das größte in Italien. Es beherbergt Hunderte von Tier- und Pflanzenarten. Neben den zahlreichen Naturattraktionen bietet das Gebiet aber auch Dutzende anderer Vorzüge: künstlerische, historische und kulturelle. Und es kann sich einer doppelten Anerkennung durch die UNESCO rühmen: der Bereich von Ferrara ist Teil des Weltkulturerbes. Hinzu kam 2015 die Aufnahme des Deltagebiets in die MaB-Biosphärenreservate der UNESCO.
Alles dreht sich um den Fluss Po, der unaufhörlich Erde und Sand transportiert und so die Poebene entstehen ließ. Der Fluss hat auch das Schicksal der Delta-Bewohner tiefgreifend beeinflusst: Die jahrtausendealte Geschichte der Region ist eine faszinierende Verbindung von Land und Wasser. Das riesige Gebiet kann auch bei dreitägigen Kurzreisen in bestimmte Teile des Deltas erkundet werden. Wir stellen drei der eindrucksvollsten vor.
Im nördlichen Park
Tieflandwälder, die an Urwälder erinnern, ein imposantes geistliches Zentrum aus dem Mittelalter und die entwaffnende Schönheit der Mündung des majestätischen Flusses Po: Der erste Vorschlag erkundet die nördliche Umgebung des Delta-Parks.
Wir starten in der Gegend von Riva di Po, am Flussufer und fahren nach Mesola mit dem Grande Bosco, dem Großen Wald, wo man Rehe und Damhirsche beobachten kann. In der Renaissance liebte die Familie Este hier die Jagd. Sie errichtete das majestätische Schloss von Mesola und nicht weit davon entfernt das eindrucksvolle Schleusenwerk Torre Abate.
Der nächste Tag beginnt in der verschlafenen Atmosphäre des kleinen Fischerdorfs Goro. Von dort aus erkunden zahlreiche Boote auf ihren Routen die natürliche Umgebung des Deltas mit seinen Inseln, Untiefen und Schilfgürteln, sie sind ein idealer Ort für die Vogelbeobachtung. Von Goro aus ist es nicht mehr weit bis zur Abtei von Pomposa, einem Meisterwerk der romanischen Architektur, das mit seinem hoch aufragenden Glockenturm plötzlich in der grünen Ebene auftaucht und unerwartete Schätze der Kunst und Geschichte offenbart. Im Inneren befindet sich ein wertvoller Freskenzyklus, der von Giotto inspiriert wurde. Der dritte und letzte Tag dient der Erkundung der Umgebung von Codigoro, deren historische Entwicklung eng mit den jahrhundertealten Ereignissen der Urbarmachung des Landes verbunden ist. Die eindrucksvolle Oasi di Canneviè, nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt, ist eine wahre Oase der Ruhe, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden kann. Dort gibt es auch einen Naturlehrpfad zur Vogelbeobachtung.
Im Herzen des Parks
Comacchio und Argenta: Diese beiden Orte stehen im Mittelpunkt der zweiten vorgeschlagenen Reise durch Kunst, Natur, Kultur und Tradition. Comacchio, eine prächtige Stadt am Wasser, die von vielen als »Klein-Venedig« bezeichnet wird, verzaubert Besucher mit ihrem dichten Netz von Brücken und Kanälen. Das Erbe der antiken Stadt Spina ist eine Fundgrube wertvoller Architektur und stimmungsvoller Ausblicke, die man bei einem Spaziergang durch die Altstadt bewundern kann. Vom Porticato dei Cappuccini aus hat man Zugang zur Manifattura dei Marinati, einer antiken Fabrik, in der einst Aal mariniert wurde. Wer sich für Archäologie interessiert, sollte sich das Museo Delta Antico nicht entgehen lassen, das ein reiches Erbe an archäologischen Funden aus dem Gebiet beherbergt, von den frühesten protohistorischen Überresten bis hin zum Mittelalter.
Am nächsten Tag geht es weiter zu den Tälern, die sich einige Kilometer von der Stadt entfernt eröffnen und auch mit dem Fahrrad über einen Uferweg leicht zu erreichen sind. Eine Landschaft von unwirklicher Schönheit, ein magisches Reich zwischen Land und Wasser, ein außergewöhnlicher Naturraum. Schließlich führt eine kurze Straße direkt zum Meer, mit den sieben Lidi, die charakteristisch für die Strände von Comacchio sind. Am Lido di Spina sollte man das Casa Museo Remo Brindisi besichtigen, wo die Künste des 20. Jahrhunderts – Architektur, Bildhauerei, Malerei, Design – auf Werke von Meistern außergewöhnlichen Kalibers treffen. Nach diesem Eintauchen in die Kunst geht es zurück in die schöne Natur, auf die Halbinsel Boscoforte, einem Paradies für Vogelbeobachter und Naturfotografen, wo auch einige Camargue-Pferde in freier Wildbahn leben.
Der dritte Tag ist der Erkundung der Oase Campotto und des Ökomuseums der Argenta-Täler gewidmet: Auf dem Programm stehen das Landgewinnungsmuseum und das Stadtmuseum, das mit der städtischen Gemäldegalerie und der archäologischen Abteilung Zeugnis von der Kunst und Geschichte der Stadt ablegt.
Im Süden des Parks
Der dritte und letzte Vorschlag erkundet den südlichsten Teil des Deltas, der vor allem durch die Wunder von Ravenna geprägt ist, der Stadt der Mosaike, die dreimal zur Hauptstadt gewählt wurde: zunächst des Weströmischen Reichs, dann des Gotischen Reichs unter Theoderich und schließlich des Byzantinischen Reichs in Europa. Die Pracht dieser Epoche hat ein großartiges Erbe an Denkmälern hinterlassen, darunter nicht weniger als acht Gebäude, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Nicht zu vergessen ist das kürzlich eröffnete Classis, eines der wichtigsten archäologischen Museen des Landes. Ravenna beherbergt auch die Überreste des hier verstorbenen Dante Alighieri, dem Dichter der Göttlichen Komödie.
Am Nachmittag des zweiten Tages geht es weiter nach Cervia, einem charakteristischen Dorf der Salzbauern, das Ende des 17. Jahrhunderts komplett neu aufgebaut wurde. Das MUSA-Museo del Sale (Salzmuseum) beherbergt eine reiche Sammlung an Gegenständen, Dokumenten, Ausrüstung und historischen Fotografien, die an die Arbeit in den Salinen erinnern. Der dritte und letzte Tag in Cervia beginnt mit einem Besuch des Hauses der Schmetterlinge, das in die wunderbare Umgebung des Pinienwalds von Cervia eingebettet ist. Schließlich tauchen wir in das Naturerbe der Salzpfanne ein, eine Umgebung von großem landschaftlichen und natürlichen Interesse, ein Rast- und Nistgebiet für zahlreiche Vogelarten, darunter der prächtige rosa Flamingo.
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