Einsame Gipfel, leuchtende Seen

Die Adamello-Presanella-Gruppe in der norditalienischen Provinz Brescia beeindruckt mit zahlreichen Seen und einsamen Pfaden. Die trekking-Magazin-Redakteurinnen Katharina Baus und Annika Müller bestiegen scharfe Grate und bewanderten stille Wege.

TEXT: KATHARINA BAUS / BILDER: ANNIKA MÜLLER

Der Weg wird noch spannend«, sagt Uberto Piloni, unser Bergführer, und parkt seinen Jeep nahe der Brücke Ponte del Guat am Ende des Malga-Tals neben einer Gruppe Wanderer in knallbunter Outdoor-Bekleidung. Uberto kennt den westlichen Teil der Adamallo-Presanella-Gruppe in der Provinz Brescia wie seine Westentasche, schließlich ist er in der Lombardei aufgewachsen und führt seit Jahren Wanderer durch seine Heimat.
Meine Redaktionskollegin Annika und ich freuen uns auf zwei Wandertage mit ihm. Unser Plan für heute: Eine knapp fünfstündige Tour zum Rifugio Tonolini, unserem Übernachtungsort, bevor wir dann morgen über den teils noch verschneiten Passo Premassone über den Adamello-Höhenweg Nr. 1 zum Rifugio Garibaldi wandern, wo unser Mittagessen auf uns wartet. Anschließend steigen wir ab zu den Seen Laghi d’Avio und lassen uns komfortabel per Jeep zurück ins Tal nach Ponte di Legno befördern.
Über einen kiesigen Pfad geht es stetig sanft bergauf. Am Ende des waldreichen, rund acht Kilometer langen Val Malga schmiegt sich das Rifugio Premassone auf 1.650 Meter in eine sattgrüne Szenerie. Rot leuchtende Geranien hängen von der holzvertäfelten Fassade, Kühe grasen um die Hütte und ich fühle mich schlagartig wie in einen Traum versetzt, dem Alltag entrückt. Wirtin Gabriella empfängt uns mit einem breiten Grinsen und frischem Apfelkuchen. Die Welt hier oben wirkt perfekt und harmonisch.
In Begleitung des markant rauschenden Gebirgsbachs Torrente Remulo führt unser weiß-rot markierter Pfad zunächst durch offene, mit bunten Blumen be-stückte Schrofen- und Wiesenflanken, später in steilen Kehren in das Hochgebirge der westlichen Adamellogruppe bergauf. Wir passieren die Malga Frino, eine kleine Alm, schrauben uns, der Felsentreppe Scale del Miller folgend, in engen Kehren den Hang ins gleichnamige Miller-Tal hinauf. Rechts säumen kleine Stein-mauern den Weg, links donnert der Fluss durch sein steil abfallendes Bett.

Webcode #1130

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2022 des trekking-Magazins.
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