Klettern in den Allgäuer Berg- und Felsformationen beschert Klettersteig-Neulingen ein spannendes Höhenerlebnis. Katharina Kümmerle und Ruth Krayer waren mit Bergführer Daniel Wilhelm unterwegs auf dem Hindelanger Klettersteig.
Stahlblauer Himmel und Sonnenschein, kaum ein Wölkchen am Horizont, die Luft angenehm kühl und frisch – bestes Bergwetter in den Allgäuer Alpen. Kein Wunder, dass wir nicht ganz allein sind auf dem Nebelhorn, dem Ausgangs- und Endpunkt unserer heutigen Tour zum Hindelanger Klettersteig. Doch hinter den für uns guten Bedingungen stecken trügerische Verhältnisse: »Das gute Wetter und die vielen anderen Ausflügler suggerieren den Bergsteigern Sicherheit, die nicht unbedingt gewährleistet sein muss, das ist die typische Wahrnehmungsfalle«, erklärt der ausgebildete Bergführer Daniel Wilhelm, mit dem wir heute hoch hinaus wollen. Genauer gesagt zum Westlichen Wengenkopf auf 2.235 Meter.
RESPEKT AM BERG
Schroffer Fels, abschüssige Grashänge zur Rechten, steile Felswände zur Linken – los geht es mit der Gratkraxelei. Die Knie sind etwas weich, das Bauchgefühl mulmig, die Konzentration geschärft. »Respekt am Berg ist wichtig«, sagt Daniel Wilhelm »und eine klare Selbsteinschätzung. Leichtsinn und Überschätzung der eigenen Kräfte können schnell zum Risiko werden.«
Wir gehen also los mit kleinen achtsamen Schritten und Ehrfurcht vor unserem Vorhaben. Das erste Teilstück ist ungesichert, die Stahlseilversicherung beginnt genau dort, wo ich froh über etwas zusätzliche Stabilität bin. Die Bedienung der Karabiner ist einfach und intuitiv. Durch Druck mit dem Handballen lassen sich die Schnapper öffnen und verriegeln beim Einhängen ins Drahtseil wieder.
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