Kunst gehört ins Museum, in die Galerie? Auf der Kunstschau »SMACH« im Val Badia begegnet man ihr beim Wandern am Berg, mitten in den Südtiroler Dolomiten – »Land-Art« in einer neuen Dimension.
Da ist man also vom Würzjoch durch Bäche gewatet, in brütender Hitze durch Geröllhalden aufgestiegen, vielleicht auch ein langes Schneefeld hinauf in die Peitlerscharte gestapft, um dann verschwitzt und einigermaßen fassungslos vor dieser unglaublichen Bergkulisse am Peitlerkofel zu stehen, wo die Dolomitenfelsen sich zackig aneinanderreihen.
So weit, so gut, doch warum steckt da eine mannshohe Spritze in der Wiese? Was wird da der Landschaft injiziert? Es lässt sich nicht leugnen: Die Pandemie hat auch bei den Künstlern der »SMACH 2021« Spuren hinterlassen. Doch Coronakrise hin oder her, der Spanier José Antonio Barrientos de Orca stellte sich mit seiner Arbeit wohl eher die Frage, ob man Mutter Erde nicht in einem ähnlichen, gemeinsamen Akt der Anstrengung vor einer viel größeren Gefahr schützen könne: der Klimakrise. Es sind solche Wow-Momente, die einem diese Biennale im Südtiroler Gadertal (Val Badia) beschert und dem Tal selbst einen gewissen Ruhm verleihen– vor allem in Kunstkreisen.
SAN MARTINO ART CULTURE HISTORY
2012 gründete sich der Kulturverein mit dem Akronym für »San Martino Art Culture History«, ein Verein, der mit Public-Art-Projekten Kunst und Natur vereinen möchte. Stein des Anstoßes war die Überlegung des Tourismusvereins, einen Wanderweg mit ein paar hübschen Fotografien zu versehen. Der Kommunikationsdesigner Michael Moling schlug daraufhin vor, so etwas dann doch gleich richtig aufzuziehen. »Mach mal, Michael«, war dann der Startschuss für die erste Ausschreibung für Künstler und die erste Kunstschau 2013.