Outdoorparadies Bodensee: Rund um das Schwäbische Meer

Mit Wanderschuh, Kajak und Fahrrad ging es für Björn Nehrhoff von Holderberg rund um den Bodensee im Dreiländereck. Dabei konnte er eine der beliebtesten Ferienregionen aus den verschiedensten Perspektiven erleben und hat die schönsten Touren und besten Tipps für ein verlängertes Outdoor-Wochenende mitgebracht.

In kaum einer anderen Region im Herzen Mitteleuropas kann der Besucher eine solch vielfältige Mischung aus Kultur und Natur finden wie im Dreiländereck am lieblichen Bodensee. In der Landschaft zwischen Bregenz und Schaffhausen verstecken sich kulturelle Perlen wie z.B. das Klosterensemble auf der Insel Reichenau, das sogar zum Weltkulturerbe ernannt wurde, die künstlerische Altstadt von Stein am Rhein, sachlich moderne Architektur in Bregenz oder mittelalterliche Bauten in Meersburg und Konstanz.

Doch die Natur muss hier nicht hinten anstehen, nein, sie kann geradezu protzen mit grandiosen Ausblicken auf die Alpen, verträumt verschilften Seebuchten, tiefen Schluchten und einzigartigen Felsformationen mitten im Wald. Ich habe den Bodensee mit dem Rad umrundet, mit dem Kajak befahren und zahlreiche Tageswanderungen an seinen Ufern gemacht. Einige der schönsten Stellen möchte ich im Folgenden vorstellen, um Ihnen die Region schmackhaft zu machen.

Wanderrouten am schönsten See

Wanderung 1: Zu Stein erstarrt – versteckte Sandsteinsäulen bei Sipplingen

Diese Wanderung startet vom Parkplatz am nordwestlichen Ortseingang von Sipplingen aus. Die Teerstraße, die vom Ende des Parkplatzes abzweigt, arbeitet sich harmonisch die ersten Höhenmeter hinauf. Nach 600 Metern biegt man links auf den Panoramaweg ab und bekommt schöne Ausblicke auf den blauen See. Bald zweigt rechts ein enger Pfad ab, der sich in steilen Serpentinen nach oben windet. Dort angekommen geht man rechts durch den Wald und bald wieder hinunter zur Teerstraße. Bis zum Ausgangspunkt sind es jetzt nur ein paar hundert Meter, für alle die nur einen Spaziergang im Sinn hatten.

Wer mehr möchte, folgt nun den Wanderwegweisern in Richtung Haldenhof, und es dauert nicht lange, bis man wieder im dichten Mischwald verschwindet. Der gleißenden Sonne wegen ist sein Schatten aber durchaus willkommen. Grüne Kronen, die sich wie ein riesiges Netz über dem Wanderer aufspannen, begleiten diesen auf dem steilen Anstieg nach oben. Wer aufmerksam ist, entdeckt linker Hand die Mauerreste der Burg Hohenfels. Die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtete Feste liegt auf einem Vorsprung und ist nach ihrer Zerstörung im Jahre 1641 verfallen. Ihre Überbleibsel strahlen jenen geheimnisvollen Charme aus, der nur Ruinen aus dem Mittelalter eigen ist.

Wanderer im Schlaraffenland

Bald kommt das Gasthaus Haldenhof in Sicht, das wegen seines Blicks auf den See und die gegenüberliegenden Berge der Alpen unter Ausflüglern sehr beliebt ist. Ein vorzügliches Alibi, hier eine Pause einzulegen. Anschließend folgt man den Wegweisern in Richtung Zimmerwiese und Hödinger Tobel, ehe sich der Waldmantel öffnet und man nun durch eine Wiesenlandschaft schreitet. Zum Glück für Wanderer sind die grünen Flächen mit Kirschbäumen gesprenkelt, die im Frühsommer dazu verlocken, ein paar von den dicksten und leckersten schwarzen Kirschen einzuheimsen. Der Wanderer fühlt sich ins Schlaraffenland versetzt.

Der Aussichtspunkt Zimmerwiese ist der nächste Höhepunkt und nicht zu verfehlen. Es bietet sich abermals ein grandioser Blick über den Überlinger See, den man von einer Bank aus in Ruhe genießen kann. Anschließend zweigt man rechts zum Spetzgart ab, ehe es erneut nach rechts in einem Wald- und Wiesental in Richtung Süßenmühle geht.

Der Bodensee umfasst die drei im nördlichen Alpenvorland liegenden Gewässereinheiten Obersee, Untersee und Seerhein. Ober- und Untersee werden durch den Seerhein verbunden. Hauptzufluss des Obersees ist der Alpenrhein, Abfluss des Obersees ist der Seerhein, der wiederum Hauptzufluss des Untersees ist. Abfluss des Untersees ist der Hochrhein. Die Gesamtfläche des Bodensees beträgt 536 qkm – er ist somit flächenmäßig der drittgrößte See Mitteleuropas.

Nach einem Abstecher über eine Wiese trifft der Wanderweg eine Teerstraße, der er nur 100 Meter nach links folgt, um anschließend bei den »Churfirsten« zu landen, die durch Schilder ausgezeichnet sind. Diese skurrilen Felsformationen mitten im lichten Kiefernwald sind das eigentliche Highlight der Wanderung. Die Sandsteinsäulen tragen große Steine auf ihrem Haupt, die wie Hüte wirken. Während die Erosion die umgebenden Sandsteinschichten schon lange davongewaschen hat, haben diese Hüte den Fels unter ihnen vor dem selben Schicksal vorläufig bewahrt. Aufgrund der Ähnlichkeit mit den Ordinatshüten der Kürfürsten, jener mächtigen Kaste, die im Mittelalter die Geschicke der Menschen lenkte und der nach dem Tode des letzten Karolinger Königs im Jahre 911 für eine gewisse Periode auch die Wahl des Königs oblag, bekamen die Felsen wohl ihren Namen …

Text/Bilder: Björn Nehrhoff von Holderberg

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 02/2014.

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