Region mit Geschichte: Toskanisch-Emilianischer Apennin

Die Gebirgsgruppe des Toskanisch-Emilianischen Apennins blickt auf eine sehr bewegte Historie zurück. Auf den dortigen Routen geht man zurück in die Vergangenheit und findet Ruhe und Natur pur.

Advertorial

Die italienische Gemeinde Marzabotto liegt in der Region Emilia-Romagna in der Provinz Bologna und ist das Herz des Toskanisch-Emilianischen Apennins. Hier entstand zwischen dem 6. und 5. Jh. v. Chr. die Stadt Kainua. Sie war eine blühende Karawanenstadt und lag in der Mitte des Handelssystems, das den Adriahafen Spina mit den tyrrhenischen Etrurien, der heutigen Toskana, verband und durch die Hauptstadt der Etruria Padana, dem jetzigen Bologna, führte.

Der Grundriss der antiken Stadt ist immer noch perfekt erkennbar und stellt einen einzigartigen Fall der Stadtplanung in der vorrömischen Zeit dar. Entlang der etwa 15 Meter breiten Hauptstraßen sieht man die Ruinen zahlreicher Häuser mit Innenhof und Brunnen. Die Häuser waren oft mit einem kunsthandwerklichen Laden ausgestattet, der auf die Straße ausgerichtet war. Diese waren damals mit Arkaden versehen sowie mit Werkstätten für Bronze und Keramik.

Kürzlich wurden auch die Fundamente des großen Tempels von Tinia ausgegraben. Tinia ist eine der wichtigsten etruskischen Gottheiten. Im Osten und Norden der Siedlung gibt es zwei Nekropole mit Gräbern, die von den typischen ovalen Steinen überragt werden. Auf einem kleinen Hügel befindet sich die Akropolis, in der die Überreste der heiligen Requisiten der Stadt, darunter ein eleganter Altar aus Travertin, aufbewahrt werden. Die keltischen Invasionen im 4. Jh. v. Chr. verursachten den Niedergang der alten etruskischen Kolonie: als die Römer Besitz davon nahm, blieben von der Stadt nur Reste übrig.

Das Museum bewahrt kostbare Zeugnisse von dieser und von anderen etruskischen Stätten im Renotal auf: Es handelt sich um Fundstücke, die die Bombardierung des vorherigen Museums, das während der Kriege zerstört wurde, überstanden haben.

Historische Routen

Marzabotto ist aber auch ein geschichtliches und nationales Denkmal zur Erinnerung an den Frieden zwischen den Völkern. Dem Zweiten Weltkrieg ist eine Tour im »Parco Storico di Monte Sole« (Geschichtspark Monte Sole) gewidmet, dessen Bereich die archäologische Stätte umfasst.

An dieser Stelle wurden im Herbst 1944 während des Zweiten Weltkriegs 955 Menschen von deutschen Soldaten getötet. Monte Sole wurde am 16. April 1945 nach einem erbitterten Kampf zwischen der deutschen Armee und den alliierten Truppen befreit. Nachdem die Front der so genannten »Linea Gotica«, die den Toskanisch-Emilianischen Apennin durchquerte, zerschlagen wurde, befreiten die Alliierten in wenigen Tagen Norditalien: Bologna am 21. April 1945 und Mailand am 25. April 1945, der Tag, der in Italien das Ende des Kriegs bedeutet.

Die Route führt an den Ruinen der Häuser, Kirchen und Friedhöfe vorbei, wo das Massaker stattfand, und geht dann hinauf auf den Gipfel des Monte Sole. Die wunderschöne Aussicht, die man vom Gipfel aus genießen kann, erklärt die strategischen Gründe, warum die Nazis dieses Gebiet, von dessen Bergen aus man die Täler der Flüsse Reno und Setta und die beiden Straßen und Eisenbahnlinien, die diese kreuzen, überblicken kann, besetzen wollten. Nun hat die Natur das zurückerobert, was der Mensch verlassen musste und die Ruhe und Stille, die man auf diesem Weg vorfindet, hinterlassen positive Eindrücke von diesen Orten, die ein Symbol für den Schrecken, aber auch für die Kraft der Erinnerung sind.

Weitere wandernswerte Touren

Monte Sole ist auch das Ziel der Wanderung »Von Barbiana nach Monte Sole«, eine jedes Jahr im Frühling vom italienischen Alpenverein organisierte Durchquerung von der Toskana bis in die Emilia-Romagna, wo man den Apennin in einer Reise von sieben komfortablen Tagen zu Fuß entlang der Orte des Zweiten Weltkriegs überqueren und ein immer noch wenig bekanntes Erbe entdecken kann.

Eine andere berühmte Durchquerung, die Bologna mit Florenz verbindet, ist die »Via degli Dei«, ein Weg, der von Sasso Marconi in vier Etappen nach Fiesole führt. Die Straßennamen erinnern an heilige Orte aus der Antike, die gleichen Namen, die heute den Bergen rundum ihren Namen geben, von Monte Adonis bis Monte Venere. Auf dem Weg dorthin kann man auf den antiken Artefakten der Militärstraße »Flaminia militare« wandern. Diese Straße wurde im 2. Jh. v. Chr. von den Römern erbaut. Eine wirklich ungewöhnliche Erfahrung in einer natürlichen Landschaft, die der Ruhe und Stille der Wälder und der Gebirgskämme zurückgegeben wurde. Zur Stärkung des Wanderers gibt es hier eine der besten Küchen Italiens!

Info: infoSASSO Ufficio Informazioni Turistiche Comune di Sasso Marconi, Via Porrettana 312, I-40037 Sasso Marconi, Tel. +39 051 6758409; info@infosasso.it, www.infosasso.it

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