Tanz auf den Vulkangipfeln – Gran Canaria ist die Insel der Vielfalt

Auf Gran Canaria haben Vulkanausbrüche und Erosion eine atemberaubende Landschaft erschaffen, die seit 2005 UNESCO-Biosphärenreservat ist. Im Zentrum der Insel, der sogenannten »Cumbre de Gran Canaria«, recken sich die Vulkangipfel fast 2.000 Meter hoch in den Himmel. Ein besonderes Trekking-Highlight durch die charismatische Gipfelregion ist die 115 Kilometer lange Tour »Trail 365«.

TEXT/BILDER: ANNIKA MÜLLER

Wir stehen auf einem Aussichtspunkt hunderte Meter über dem Meer und genießen den Ausblick über den wohl schönsten Küstenabschnitt der Kanareninsel, der Westküste südlich von Agaete. Teneriffa scheint von hier aus zum Greifen nahe. Im Süden erkennt man die Umrisse des Altavista-Gebirges. Felswände von über hundert Metern Höhe erheben sich senkrecht direkt aus dem blauen Meer. Dazwischen klaffen tiefe Schluchten, deren geologische Entstehungsgeschichte 14 Millionen Jahre zurückreicht; in die Zeit nämlich, als Gran Canaria aus einem großen Vulkan entstand.

Ein mehrere Millionen Jahre andauernder Erosionsprozess schuf rund um den Vulkan »Roque Nublo«, der sich in der Mitte der Insel befindet, eine einzigartige Ur-Landschaft aus senkrechten Felsmassiven und mächtigen Canyons. Umgeben ist die Plattform des Aussichtspunkts »Llanos de la Mimbre« von einem lichten Kiefernwald, der charakteristisch für den Naturpark Tamadaba im Nordwesten der Insel ist.

Der mit Nadeln bedeckte Untergrund federt bei jedem Schritt; in der Mittagshitze steigt der Kiefernduft intensiv in die Nase und lässt Saunagefühle aufkommen. Doch der Naturpark Tamadaba ist nur einer von vielen Höhepunkten auf unserer spektakulären Rundtour mit Namen »La 365 Trail« durch das Vulkangebirge.

Gran Canaria hat ohnehin alles zu bieten, was das Trekking-Herz begehrt: Fast 2.000 Meter hohe Berge, tiefe Schluchten, Steilküsten, idyllische Strandbuchten, Halbwüsten im Süden und feuchtgrüne Urwälder im Norden. All das kann man auf gut beschilderten Wanderwegen erleben. Der Name »365« spielt auf den Mythos der »Insel des ewigen Frühlings«, auf der man 365 Tage Sonnenschein erleben und entsprechend das ganze Jahr über wandern kann, an.

Tatsächlich ist die Atlantikinsel bekannt für ihr gemäßigtes Klima. Dennoch ist gerade in der Gipfelregion die Temperaturdifferenz stark ausgeprägt: Im Winter kann es zwar bis zu 30 Grad an der Küste haben, aber gleichzeitig nur 5 Grad in den Bergen. Im Sommer ist es umgekehrt um die »Cumbre«, wie die Gipfelregion genannt wird, heißer als am Strand.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2024 des trekking-Magazins.
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