Die Kanarische Insel La Palma ist dank ihrer üppigen Vegetation und faszinierenden Vulkanlandschaft, aber auch wegen der schönen Küste ein bei Naturliebhabern sehr beliebtes Reiseziel.

Abb. Patronato de Turismo del Excmo, Cabildo Insular de La Palma

Abwechslungsreiche Landschaften sowie traumhafte Wanderwege auf oftmals alten Pfaden und mit insgesamt ca. 1000 km Länge bieten ein wahres Eldorado für Natur- und Wanderfreunde. Die gesamte Insel ist Biosphärenreservat der UNESCO und zu ihr gehören ein Meeresreservat, 19 Naturschutzgebiete, zwei Naturparks und ein Nationalpark. Daneben wurde La Palma 2012 zum damals ersten Starlight-Reservat der Welt gekürt und gehört zu den besten Orten, um den nächtlichen Sternenhimmel zu beobachten. Aus gutem Grund steht hier ein Teil des European Nothern Observatory, das im Rahmen geführter Touren auch tagsüber besucht werden kann, während sich der zweite Standort auf einer anderen Kanarischen Insel befindet.

Auf keinen Fall verpassen sollte man den Nationalpark Caldera de Taburiente. An dessen Rand befindet sich der Roque de los Muchachos mit einer Höhe von 2.426 Metern. Wer den Besuch hier oben mit einer Wanderung verknüpfen will, kann vom Pico de la Nieve aus bis zum Gipfel laufen und tolle Panoramablicke auf den Nationalpark werfen. Wer noch ein paar Meter weiter bis zum Espigón del Roque geht, dem liegen meist die Wolken zu Füßen. Wanderbegeisterte Besucher sollten sich aber auch in das Innere der Caldera begeben. Hier bietet sich beispielsweise die Strecke vom Aussichtspunkt Los Brecitos durch Pinienwälder sowie den Barranco de las Angustias bis zum Parkplatz La Viña an, die ein Teilstück der langen Route PR LP 13 mit Start und Ziel in Los Llanos darstellt.

Der Naturpark Las Nieves, der im nördlichen Teil der Insel liegt, ist ebenfalls sehr sehenswert. Hier befinden sich zahlreiche Quellen und kleine Fließgewässer sowie mit Los Tilos einer der am besten erhaltenen immergrünen Lorbeer-Wälder (Laurisilva) der Kanaren. Er gehört zur Kernzone des Biosphärenreservats und wartet mit einem Infozentrum sowie einem herrlichen Wasserfall auf die Besucher. Als Beispiel für eine der Wanderrouten im Naturpark ist der Rundweg Cubo de la Galga (PR LP 5.1, 9 Km) zu nennen.

Der Naturpark Cumbre Vieja erstreckt sich entlang einer Vulkankette über die Südhälfte der Insel. Das Grün der Kanarischen Kiefer und die dunklen Farben der Vulkanlandschaft bieten einen beeindruckenden Farbgegensatz, der den Reiz der berühmten Vulkanroute ausmacht. Den besten Einblick erhält man bei einer Wanderung, denn trotz des jüngsten Vulkanausbruchs sind einzelne Abschnitte des Gebietes begehbar.

La Palma bietet nicht nur einzelne kleine Strecken oder Tageswanderungen, sondern auch Trekkingfreunde kommen auf Ihre Kosten. Die beiden Weitwanderwege GR 130 und GR 131 verlaufen durch weite Teile der Insel und sind eine gute Möglichkeit, diese zu Fuß zu entdecken. Der GR 130 führt parallel zur Küste von Santa Cruz de la Palma im Osten aus einmal um die gesamte Nordspitze bis nach Los Llanos de Aridane im Westen, von dort aus nach Süden und wieder zurück zum Startpunkt. Der GR 131 führt von Tazacorte zum Roque de los Muchachos und von dort weiter zum Refugio del Pilar, wo er auf die sogenannte Vulkanroute bis Fuencaliente stößt.

Wer eine Wanderpause benötigt, findet natürlich ausreichend Möglichkeiten. Für Entspannung am Meer sorgen die schönen schwarzen Strände und Naturschwimmbecken wie El Charco Azul, La Fajana oder Aljibe. Ebenfalls bietet sich eine Bootsfahrt entlang der Steilküste an, zum Beispiel zur Cueva Bonita oder in Richtung der Schmugglerbucht Porís de Candelaria. Wer einen Blick auf die wunderschöne Unterwasser-Vulkanlandschaft rund um die Insel werfen möchte, dem sei der bei Tauchern beliebte Unterwasserfriedhof Las Cruces de Malpique nahe gelegt. An der Südspitze La Palmas sollte man sich auch einen Moment den Salinen in Fuencaliente widmen, die zu einem Ort von Wissenschaftlichem Interesse erklärt wurden. Der Kontrast zwischen dem weißen Salz, der schwarzen Vulkanerde und dem blauen Meer ergibt eine Farbpalette der Natur, die einem in Erinnerung bleiben wird.

Wer lieber kulturelle Abwechslung sucht, der begibt sich zu verschiedenen Monumenten und archäologischen Fundstätten, Kirchen und Museen. Der Archäologische Park in Belmaco sowie der Kulturpark La Zarza und La Zarcita seien hier nur als Beispiele genannt und die historische Altstadt von Santa Cruz de La Palma sollte man sich selbstverständlich auf keinen Fall entgehen lassen. Die ausgelassenen Feste, wie z.B. der Carnaval de los Indianos oder die Fiestas Lustrales, bieten Gelegenheit, sich zusammen mit den Einheimischen zu vergnügen.

Lohnenswert ist auch ein Blick auf typische Produkte wie Keramik oder textiles Kunsthandwerk. Für Gaumenfreuden zwischendurch sorgen die hier angebauten und köstlichen kanarischen Bananen, etwas aus Gofio (geröstetes Getreidemehl) zubereitetes oder ein Queso Palmero aus der heimischen Käseproduktion. Wer den Tag bei einem Glas Wein ausklingen lassen möchte, der sollte einen der lokalen Weine mit Ursprungsbezeichnung D.O. La Palma probieren. Besondere Aufmerksamkeit verdienen der süßliche Malvasia und die in Fässern aus heimischem Pinienholz gereiften Vinos de Tea. Hierfür bieten die vielen Gerichte in den heimischen Restaurants eine gute Grundlage: Fische oder Meeresfrüchte, die berühmten Runzelkartoffeln Papas arrugadas mit roter oder grüner Mojo-Sauce oder gegrilltes Fleisch oder die unterschiedlich zubereiteten Speckstückchen Chicharrones. Den krönenden Abschluss eines Essens bilden leckere Süßspeisen: für Schokoladenliebhaber empfiehlt sich Príncipe Alberto, Mandeln lassen sich in Form von Bienmesabe verkosten und das mit Süßkartoffelpüree gefüllte Gebäck Truchas de boniato ist ebenfalls eine Spezialität.

Sind Sie inspiriert worden und möchten die zurecht genannte »Isla Bonita« persönlich erkunden? Dann nichts wie los, dank des milden Klimas kann man die beeindruckende Landschaft und alle Sehenswürdigkeiten zu jeder Jahreszeit in vollen Zügen genießen.