Zwischen Schluchten und Wald

Im nördlichen Nordrhein-Westfalen gibt es zahlreiche ausgezeichnete Premiumwanderwege, mit denen man die unterschiedlichen Facetten des Tecklenburger Lands kennenlernen kann: Die Touren führen zu markanten Klippen und in einen ungewöhnlichen Canyon, zu Orten voller Fachwerkgebäude und zurück in die bewegte Geschichte.

TEXT: ALIKI RETTIG / BILDER: SASCHA RETTIG

Der Weg führt durch dichten Wald voller Eichen, Birken und Buchen. Wir laufen über den weichen Boden und beobachten, wie das Sonnenlicht nur punktuell durch die Baumkronen dringt und dann jeweils ein Stück des Wegs erhellt. Auf einmal aber enden die Baumreihen und vor uns ragen massige Felsen in die Höhe. Es sind die Dörenther Klippen, das Ziel unserer Tour.

Zuerst balancieren wir am Rand über die flachen, unebenen Gesteinsausläufer hinweg. Dann zwängen wir uns zwischen schmalen Felsspalten hindurch und klettern dahinter auf die Sandsteinbrocken, bis wir eine kleine Ebene erreichen. Wir setzen uns hin, laden die Rucksäcke ab und genießen das Panorama: Von den Klippen aus haben wir einen weiten Blick über das Tal und das Münsterland.

Entstanden ist das alles vor vielen Millionen Jahren, als die Gegend noch von Wasser bedeckt war. Irgendwann aber wurde der Boden angehoben und so aufgebrochen, dass das Gestein an einigen Stellen steil herausragte. Über lange Zeit hinweg wuschen Wind und Regen diese Felsen aus, bis die Berge und Klippen ihre heutige Form erhielten.

Um einen der Felsen rankt sich außerdem eine Sage, die eng mit dieser Entstehungsgeschichte verbunden ist: Demnach strömte das Meer einst bis an die Berge heran, wo eine Familie wohnte. Als das Wasser näherkam, trug die Mutter ihre Kinder zu den Felsen. Doch das Wasser stieg weiter, weswegen sich die Mutter hinhockte und die Kinder auf ihre Schultern steigen ließ. Sie betete – und als sie wieder aufschauen wollte, war sie zu einem Steinblock geworden, der aus dem Wasser herausragte. Die Kinder auf ihren Schultern aber waren gerettet.

VIELE PREMIUMWANDERWEGE
Bis heute heißt dieser Fels daher »Hockendes Weib«. Tatsächlich könnte man mit etwas Fantasie eine Frauenfigur im Gestein erblicken, wenn man sich die Felsen aus der Entfernung anschaut. Vor allem aber sind die rund 40 Meter in die Höhe ragenden Felsen ein beliebtes Wanderziel, das man bei der neun Kilometer langen Tour »Dörenther Klippen« erreicht.

Diese Wanderung wiederum gehört zu den »Teutoschleifen«, von denen wir bei der Reise durch das Tecklenburger Land im Norden Nordrhein-Westfalens einige genauer erkunden wollen. Es sind Premiumwanderwege, die bestens ausgeschildert sind und zu unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten in der Region führen. Nach dem »Hockenden Weib« etwa geht es bei der Tour noch durch die umliegenden Wälder in einem Naturschutzgebiet und kurz vor dem Finale schließlich für eine Erfrischung zu einer Almhütte.

Die befindet sich zwar nur auf 110 Metern Höhe und kann in dieser Hinsicht nicht wirklich mithalten mit den Namensvettern in den Alpen. Allerdings wird es in diesem Teil Norddeutschlands auch nicht viel bergiger als hier, weswegen die urige Holzhütte im Alpenstil eben doch einen der höchsten Punkte markiert. Außerdem haben wir von hier aus auch noch einmal einen weiten Blick über das Tal und können uns bei einer kühlen Saftschorle mit dem herzlichen Wirt Horst unterhalten.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2025 des trekking-Magazins.
Jetzt im Online-Shop bestellen »

Verwandte Beiträge

Nichts mehr verpassen.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit News zu unseren Magazinen und zu vielen weiteren Produkten aus unserem Verlagsprogramm. 

WIR HABEN DAS PASSENDE WEIHNACHTSGESCHENK!

Jetzt aus 17 Zeitschriften-Titeln & über 500 Produkten wählen!