Alles heiter auf der oberen Eider

Was gibt es Schöneres, als mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings mit dem Kanu den Oberlauf eines Flusses zu befahren, der im Sommer nicht genug Wasser führt? Die Eider im hohen Norden Deutschlands bietet im Frühjahr auf ihrem Weg zum Westensee ein solches Erlebnis mit wild mäandernden Flusskurven zwischen einsamen Wiesen, Hecken und Wäldchen. Björn Nehrhoff von Holderberg hat sein rotes Kanu ins kühle Nass gelassen und einen guten Wasserstand abgepasst.

TEXT/BILDER: BJÖRN NEHRHOFF VON HOLDERBERG

Das Bild der Eider ist wohl hauptsächlich geprägt von ihren weiten Kurven und Schleifen, die sie als breiten Fluss durch eine platte, landwirtschaftlich geprägte Marschlandschaft im Westen Schleswig-Holsteins fließen lässt, sowie ihre Mündung bei Tönning in das Wattenmeer der Nordsee, wo ein beeindruckendes Sperrwerk die Kräfte von Meer und Fluss bei Sturmereignissen auszugleichen sucht.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts stellte die Eider mit 188 Kilometern das längste Fließgewässer des Lands Schleswig-Holstein dar. Doch der Fluss wurde vom Menschen durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals in zwei Teile geschnitten. Das Wasser seines Oberlaufs ergießt sich nun nicht mehr direkt in die Nordsee, sondern über den Kanal in die Elbe.
Ganz anders als in der Marschlandschaft in Richtung Nordsee sieht es jedoch am Oberlauf der Eider aus, bevor sie den Nord-Ostsee-Kanal erreicht. Hier bahnt sich der schmale, aber lebhafte Fluss einen Weg durch eine hügelige und einsame Landschaft, die begleitet wird von weiten Wiesen, Ackerflächen und kleinen Wäldchen.

VON SCHLEIFE ZU SCHLEIFE
Um den obersten Teil der Eider adäquat befahren zu können, braucht es die erhöhten Wasserstände von Frühling oder Herbst oder alternativ ein zeitnahes Starkregen-Ereignis. Die perfekte Einsetzstelle für sein Boot findet man dann nahe der Ortschaft Brügge (Holstein) direkt am Parkplatz an der Landstraße L49. Hier sind es nur eine Handvoll Schritte, bis man das Boot am Flusslauf parken und einsetzen kann.

Nur etwa drei Meter breit zeigt sich die Eider zu Beginn als schüchterner, kleiner Bach, auf dem der Paddler nach ein paar Schlägen in der Feldmark verschwindet, um dann nach gut einem Kilometer das geparkte Auto plötzlich wieder am Ufer zu sichten. Diese annähernd 360-Grad-Kurve zeigt schon mal, wie es auf den nächsten Kilometern weitergeht, nämlich im Schlangengalopp.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 4/2022 des kajak Magazins.
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