Das Training der Beweglichkeit sowie der Mobilität wird leider viel zu oft unterschätzt und im Gegenzug
der Verbesserung von Kraft und Ausdauer der Vorzug gegeben. Dabei spielen beide Faktoren auch beim Stand Up Paddling eine essenzielle Rolle.
Unter Beweglichkeit versteht man zumeist die (anguläre) Beweglichkeit eines einzelnen Gelenks, also den maximalen Bewegungsausschlag, den man in einem Gelenk isoliert verursachen kann. Beweglichkeit kann dabei von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen eispielsweise die Gelenkanatomie und die Gelenkmechanik, die nervale Ansteuerung sowie die Spannung der Umgebungsmuskulatur. Auch Schmerzen oder vernarbte, alte Verletzungen können die Beweglichkeit eines Gelenks deutlich beeinträchtigen.
Beim Paddeln – wie in allen Sportarten – interessiert uns aber nicht nur die Bewegungsfähigkeit der Einzelgelenke, sondern die Kompetenz, alle Gelenke im erforderlichen Ausmaß gleichzeitig zu bewegen. Die Addition aller Gelenkbeweglichkeiten und ihr koordiniertes Zusammenspiel beschreibt der Begriff der Mobilität. Sie stellt sozusagen die Bewegungsreichweite dar, wenn alle Körperelemente emeinsam zusammenarbeiten, um ein Bewegungsziel zu rreichen – beispielsweise einen optimal zu platzierenden Paddelschlag. Mobilität baut auf der Beweglichkeit einzelner Gelenke auf, basiert auf der Stabilität und motorischen Kontrolle beteiligter Körperteile und entsteht durch das optimal getimte und aufeinander abgestimmte Bewegen aller Körperteile und Gelenke.
Für uns Paddler ist dabei nicht wichtig, dass wir maximal beweglich und mobil sind, SUPen erfordert jedoch ein optimales Maß an Beweglichkeit und Mobilität. Dieses Optimum müssen wir für alle großen Gelenke sowie im gesamten Körper zeitgleich gewährleisten können, um optimale Paddelzüge möglichst kraftvoll, möglichst lange und möglichst ohne Verschleiß setzen zu können. Natürlich betrifft das in erster Linie unsere Schultern und unsere Wirbelsäule, aber auch Hüft-, Hand- und Sprunggelenke müssen einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass wir gut übers Wasser kommen.
Gelenke sind dazu da, um bewegt zu werden – nur ausreichende und richtig dosierte Bewegung hält sie gesund. Beim Mobility-Training geht es nicht nur darum, Defizite in Beweglichkeit und Mobilität auszugleichen, es geht auch darum, wenig benutzte Gelenke regelmäßig und präventiv zu bewegen.