Mit dem SUP-Board durch Deutschland
Einmal mit dem SUP-Board durch Deutschland, von Basel bis Kiel – das klingt nach Abenteuer, und das war es auch, was Michael Walther da vorhatte und es auch umgesetzt hat.
Text: Michael Walther / Bilder: Tom Körber, Michael Walther
Das blinkende Blaulicht der Wasserschutzpolizei taucht aus dem Nieselregen auf. Mit gut 15 Knoten nähert sich die »Schwansen« meinem schwer beladenen SUP-Board. Zwei Uniformierte stehen an Deck und weisen mich freundlich, aber bestimmt an, den Kanal zu verlassen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wie konnte es dazu kommen?
Start ins Abenteuer
Meine Reise quer durch Deutschland beginnt in Kiel. Mit zwei wasserdichten Säcken und dem Boardbag schwer beladen steige ich in den Zug, der mich an meinen Ausgangspunkt bringen wird. Basel ist der südlichste Punkt meiner Reise, hier setze ich am 2. August 2020 mein 13‘6 Fuß langes Inflatable auf den Rhein. Direkt an der Wettsteinbrücke geht es los – rund 1.300 Kilometer bis nach Kiel liegen vor mir, meinem Board und meinen 45 kg Gepäck. Ich habe mich auf das Nötigste beschränkt, mit meinem kleinen Bootswagen, Kocher, Lebensmitteln, sechs Litern Wasser und technischem Equipment sind aber dennoch einige Kilo zusammengekommen.
Der Start verläuft nach Plan. Trotz einer kleinen Verspätung des österreichischen Nachtzugs bin ich um 9 Uhr auf dem Wasser und beginne meine Reise. Es erscheint mir völlig unwirklich, dass ich mich die kommenden drei Wochen nur mit diesem Board, Paddelschlag um Paddelschlag, nach Norden kämpfen werde. Wenn ich hier schon von den Herausforderungen gewusst hätte, die noch auf mich warten, wäre ich voraussichtlich wieder in die Bahn nach Hause gestiegen. Nichtsahnend mache ich mich so jedoch auf die ersten Meter. Der Rhein hat Strömung und schiebt mich sechs Kilometer nach Norden, bis zum ersten Stauwehr in Märkt.