Einfach mal abschalten vom Alltag – das hat sich Martina Oetzel für ihre Tour auf der Peene vorgenommen. Auf dem ruhigen Fluss in Mecklenburg-Vorpommern kam sie ihrem Ziel dann auch rasch näher.
Genug ist genug! Immer wieder wähle ich Paddelziele, die oft mit dem mühsamen Umtragen meines voll beladenen Wanderkajaks einhergehen. Damit ist jetzt Schluss! Nicht für immer, das ist klar. Aber die nächste Tour soll entspannt verlaufen, ohne jegliche Strapazen mit dem Bootswagen. In der Stille der Einsamkeit möchte ich die Naturkulisse wie eine ruhige Fototapete an mir vorbeiziehen sehen. Keine lästigen Wehre sollen mich zum Aussteigen zwingen. Und in dieser Paddelwoche möchte ich ganz allein entscheiden, wann und wo mein Hintern den vertrauten Sitz des Kajaks verlässt.
Im frühen Licht des Tags durchdringt das eintauchende Paddel plätschernd die Stille und zerstört dabei mit ringförmigen Wellen den glatten Oberflächenspiegel der Morgenstunde. Langsam fließt am Abfluss des Kummerower Sees das Wasser in die Peene hinein. Genau dort befindet sich das weit über die Landesgrenzen bekannte Restaurant Aalbude, das erste Ziel, das ich mit meinem Paddelkollegen, mit dem ich mich für diese Tour verabredet habe, ansteuere. Wir sind zu früh. Ein Ausstieg ist zwecklos, da die Pforten des Ausflugsrestaurants noch geschlossen sind. Meine geplante Bequemlichkeit wird zur Geduldsprobe und bekommt umgehend seine Quittung: Sitzenbleiben.
Kein Duft der Aalsuppe nach Art des Hauses steigt verlockend vom Teller auf, kein Gaumen wird vom delikaten Fisch verwöhnt und die Betriebsamkeit an Land vermisse ich. Stattdessen herrschen hier Lethargie und Ruhe. Genau so wollte ich es – jedoch nicht auf diese Weise.